In seiner ersten Förderperiode untersuchte der SFB 1350 die vielfältigen Funktionen und Wechselwirkungen von tubulären Epithelien und interstitiellen Zellen. Wir haben wichtige Erkenntnisse über Pathomechanismen bei mehreren monogenen Erkrankungen gewonnen, genetische Risikofaktoren für multifaktorielle Nierenerkrankungen identifiziert, die Funktion und Fehlfunktion interstitieller Zellen, interstitielle Entzündungen und Fibrose untersucht und das Schadensgedächtnis sowie die Folgen von Hypoxie erforscht. So hat ein Team von Forschern die Bedeutung von TMEM16A (Ano1)-Chloridkanälen für das Zystenwachstum entdeckt, den Mechanismus in Tiermodellen bestätigt, die Wirksamkeit von Inhibitoren dieser Kanäle nachgewiesen und schließlich ein ex vivo Modell etabliert, um die Wirkungen in menschlichem zystischem Nierengewebe zu testen und Strategien für die Behandlung von Patienten mit polyzystischen Nieren zu entwickeln.
In der aktuellen, zweiten Förderperiode ist es das übergeordnete Ziel, unsere Kenntnisse über die (Patho-)Physiologie des tubulären Systems und des renalen Interstitiums weiter zu vertiefen, wobei der Schwerpunkt auf der Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Strategien liegt.
Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, werden wir weitere Signalwege, neue modernste Methoden, innovative Modelle und Analysestrategien in unser Forschungskonzept einbeziehen. Die Weiterentwicklung des Sonderforschungsbereichs 1350 zum Transregio 374 ist hierfür eine wichtige Voraussetzung gewesen. Das Forschungsteam wird durch die Einbindung herausragender (klinischer) Wissenschaftler, translationaler Forschungsprojekte und fortschrittlicher Datenanalyse damit weiter gestärkt.