Aktuelles Projekt
(K)eine Zeit für Helden: „Napoleon greift ein“ und wird entzaubert
Ein Abenteuer in sieben Bildern mit Live-Musik im Theater an der Uni
Vom 27. bis 30. Juli 2025 zeigt das Germanistentheater der Uni Regensburg gemeinsam mit dem UR Stage Club jeweils um 19.30 Uhr, Walter Hasenclevers Komödie „Napoleon greift ein“ mit Live-Musik im Theater an der Uni.
Mit feiner Ironie und verblüffender Weitsicht entwirft Walter Hasenclever in seiner 1929 entstandenen Komödie eine Welt im Umbruch, die in vielem unserer heutigen Welt gleicht: In Hasenclevers Stück ist Europa zum Spielball der Weltmächte USA und Russland geworden. Im Rahmen einer internationalen Konferenz sollen in Paris weitreichende Entschlüsse bezüglich Europas Zukunft gefasst werden. Zum Zeitpunkt der Handlung ist Napoleon seit über 100 Jahren tot und fristet sein Dasein als Wachsfigur in dem berühmten Museum Grévin. Nachdem sich zwei Mädchen bei einem Museumsbesuch über Napoleons Aussehen lustig machen und die Bedeutung von Geschichte und die Rolle der „großen“ Männer in Zweifel ziehen, erwacht Napoleon zum Leben und sieht seine Mission darin, wieder aktiv in die Politik und ins Leben einzugreifen.
Natürlich kann er hierbei nur scheitern. Doch Hasenclever demontiert durch dieses Scheitern nicht nur den Mythos vom „Helden“, sondern wirft zugleich auch einen kritischen Blick auf eine Welt im Spannungsfeld zwischen Finanzkapitalismus, Machtfantasien und der Sehnsucht nach Freiheit und Ordnung zugleich. Dass Napoleon während seines Abenteuers auf eine Schauspielerin namens Josephine trifft, die gerade einen Liebesfilm über den historischen Napoleon und dessen Gattin Josephine de Beauharnais dreht, hierbei der wiedererwachte Napoleon für den kurzfristig erkrankten Hauptdarsteller die Filmrolle „Napoleon“ übernimmt und das Ganze in einem größtmöglichen Desaster endet, verspricht nicht nur beste Unterhaltung, sondern auch einen augenzwinkernden Humor und geistreichen Witz, der durchaus zum Nachdenken anregt.
Garniert werden die einzelnen Stationen von Napoleons revueartigem Abenteuer in sieben Bildern von der Band The JOSEPHINES and the democRATS mit live-gespielten Schlagern und Hits zum Thema „Napoleon und Co.“, die dem Abend eine beschwingt-kommentierende Ebene verleihen.
Die Vorstellungen finden vom 27. bis 30. Juli 2025, jeweils um 19.30 Uhr, im Theater an der Uni statt.
Karten zum Preis von 10€ (ermäßigt 7€) können unter https://stwno.de/de/reservierung reserviert werden; Abholung und Bezahlung der Karten erfolgt bis spätestens 19.15 Uhr des Vorstellungstags an der Abendkasse. Des Weiteren können Karten im Vorverkauf bei Bücher Pustet an der Uni erworben werden.
UR Stage Club
Im Sommersemester 2013 wurde mit dem UR Stage Club das kulturelle Angebot der Universität in der Sparte Musiktheater erweitert. Die Produktionen, die in Kooperation mit dem Germanistentheater entstehen, sind das Resultat eines kreativen Auslotens der Musiktheaterästhetik jenseits des klassischen Musicalgenres. Den szenisch-musikalischen Kooperationsprojekten liegt stets die Frage zugrunde, worin der Mehrwert der ästhetischen Hybridform aus Schauspiel und Musik besteht und wie sich die Ausdrucksformen des Sprech- und des Musiktheaters ergänzen und gegenseitig befruchten können.
Wintersemester 2024/25: Walter Hasenclever „Ein besserer Herr“ Lustspiel in zwei Teilen (Kooperation mit dem Germanistentheater)
Sommersemester 2024: „Revolution now begins… oder lieber doch nicht?“ Walter Hasenclevers Komödie „Die Entscheidung“ und Ernst Tollers Revolutionsstück „Masse – Mensch“ als musikalische Schauspielrevue (Kooperation mit dem Germanistentheater)
Wintersemester 2023/24: Ödön von Horváth „Kasimir und Karoline“ Ein Volksstück mit Live-Musik (Kooperation mit dem Germanistentheater)
Sommersemester 2023: „LOVE IS IN THE AIR – doch Geld regiert die Welt“. Eine Geburtstagsrevue der etwas anderen Art mit Musik und Texten aus Ernst Tollers Komödien „Der entfesselte Wotan“ und „Nie wieder Friede!“ ergänzt mit Auszügen aus seiner Autobiographie „Eine Jugend in Deutschland“ (Kooperation mit dem Germanistentheater)