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Geschichte und Projekte

Math Trails sind mathematische Erkundungstouren, die als innovative Lernmethode entwickelt wurden, um Mathematik auf spielerische und praxisorientierte Weise zu erleben. Sie wurden in den 1980er Jahren von D.C. Blane und D. Clarke in Melbourne, Australien, ins Leben gerufen. Das Ziel war es, Mathematik aus der oft als abstrakt empfundenen Theorie herauszulösen und als greifbare und spannende Aktivität für Menschen jeden Alters zugänglich zu machen. Aufgaben wie das Zählen von Fenstern, das Schätzen der Fließgeschwindigkeit von Wasser oder das Erkennen von Mustern in Pflastersteinen demonstrierten den praktischen Nutzen mathematischer Fähigkeiten und vermittelten, wie Mathematik in der realen Welt angewendet werden kann.

Der erste „Mathematics Trail around the City of Melbourne“ stieß auf große Begeisterung und wurde schnell in anderen Regionen aufgegriffen. Städte wie New York und Boston entwickelten eigene Trails, die an die Bedürfnisse ihrer Gemeinden angepasst wurden. In Boston wurden beispielsweise Oberstufenschüler eingesetzt, um jüngere Teilnehmende zu unterstützen und die Organisation vor Ort zu erleichtern.           

Anfang der 2010er Jahre erreichte die Idee auch Deutschland, wo Städte wie Chur, Cuxhaven, Gießen und Soest eigene Math Trails erstellten. Alle folgten demselben Prinzip: Teilnehmende bewegen sich durch die reale Umgebung, messen, schätzen und lösen mathematische Probleme, die an konkrete Objekte gebunden sind.

Die Ziele von Math Trails stehen in engem Zusammenhang mit den Bildungsstandards des National Council of Teachers of Mathematics (NCTM). Diese umfassen die Förde-rung von Problemlösungsfähigkeiten, mathematischer Kommunikation und argumentativem Denken sowie die Wertschätzung und das Vertrauen in mathematische Fähigkeiten. Indem Math Trails die Anwendung von Mathematik in alltäglichen Kontexten betonen, veranschaulichen sie, dass mathematische Kenntnisse weit über den Unterricht hinaus relevant sind. Sie fördern zudem die Fähigkeit, mathematische Konzepte miteinander zu verknüpfen, und regen Diskussionen in Gruppen an.

Studien belegen, dass Math Trails nicht nur die Lernmotivation nachhaltig fördern, sondern auch das Verständnis für mathematische Konzepte vertiefen und deren langfristige Anwendung erleichtern. Insbesondere zeigt die Untersuchung von Cahyono und Ludwig (2017), dass die Kombination aus einer spielerischen Herangehensweise und praxisnahen Aufgaben wesentlich zur Motivation der Lernenden beiträgt. Durch den Einsatz von mobilen Apps zur Unterstützung von Math Trails empfinden Schülerinnen und Schüler die Aktivitäten als spannend und relevant für ihren Alltag. Diese Erlebnisse stärken die Wahrnehmung von Mathematik als interaktives und praxisnahes Fach und machen mathematische Konzepte greifbarer.


Projekte von MathCityMap

Internationale Partnerschulen

MathCityMap wird von einem stetig wachsenden Netzwerk von Partnerschulen getragen. Diese Schulen entwickeln eigene MathTrails, erproben sie mit ihren Klassen und bringen ihre Erfahrungen in die internationale Community ein. Ziel ist es, Mathematik dort zu erleben, wo sie im Alltag sichtbar wird – auf Straßen, Schulhöfen, Plätzen und in Parks.​

Das Besondere: MathCityMap funktioniert weltweit. Schulen aus zahlreichen Ländern nutzen die App und das Portal – in der jeweiligen Landessprache und angepasst an den eigenen Unterricht.

Beispiele für Partnerschulen in Deutschland:

  • Gymnasium Trudering (München)
  • Friedrich-Gymnasium (Freiburg)
  • Dürer-Gymnasium (Nürnberg)
  • Elisabeth-Gymnasium (Eisenach)
  • Friedrich-Realschule Durlach (Karlsruhe)
  • Bertha-von-Suttner Schule (Mörfelden-Walldorf)​

Beispiele für Partnerschulen international:

  • Escola Secundária de Ponte da Barca (Portugal)
  • Zakladna skola Janka Matusku (Slowakei)
  • IES Plurilingüe Castro da Uz (Spanien)
  • Lycée Jeanne d'Arc (Frankreich)
  • Saue Kool (Estland)

Diese Schulen zeigen, wie vielfältig und flexibel MathCityMap eingesetzt werden kann – ob in der Innenstadt, auf dem Schulgelände oder im Grünen.​

Weitere Informationen und eine vollständige Liste der Partnerschulen finden Sie auf der MaSCE³-Website.

Partnerschule werden?

Schulen, die Interesse haben, Partnerschule zu werden, können sich direkt über die MathCityMap-Website informieren. Voraussetzungen sind unter anderem das Erstellen von mindestens 15 Aufgaben und zwei Trails für unterschiedliche Klassenstufen. Nach erfolgreicher Bewerbung erhalten Schulen ein offizielles Partnerschul-Zertifikat und Zugang zu weiteren Ressourcen.


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  1. Fakultät für Mathematik