Das Neuroblastom ist der häufigste bösartige Tumor im Kleinkindalter. Mehr als die Hälfte der Kinder erleidet einen Rückfall, wovon fast alle nicht geheilt werden können. In der RIST-Studie, einer von Prof. Corbacioglu und sein Team initiierten Studie, konnte die verbesserte Heilungschance dieser in Regensburg entwickelten, innovativen Therapie objektiv bestätigen. Die Therapie wird weitestgehend ambulant durchgeführt, was langen Krankenhausaufenthalten vermeiden lässt und somit auch die Lebensqualität deutlich steigert.
Irinotecan and temozolomide in combination with dasatinib and rapamycin versus irinotecan and temozolomide for patients with relapsed or refractory neuroblastoma (RIST-rNB-2011): a multicentre, open-label, randomised, controlled, phase 2 trial
Selim Corbacioglu, Holger Lode, Susanne Ellinger, Florian Zeman, Meinolf Suttorp, Gabriele Escherich, Konrad Bochennek, Bernd Gruhn, Peter Lang, Marius Rohde, Klaus Michael Debatin, Daniel Steinbach, Andreas Beilken, Ruth Ladenstein, Rainer Spachtholz, Peter Heiss, Dirk Hellwig, Anja Tröger, Michael Koller, Karin Menhart, Markus J Riemenschneider, Saida Zoubaa, Silke Kietz, Marcus Jakob, Gunhild Sommer, Tilman Heise, Patrick Hundsdörfer, Ingrid Kühnle, Dagmar Dilloo, Stefan Schönberger, Georg Schwabe, Irene von Luettichau, Norbert Graf, Paul-Gerhardt Schlegel, Michael Frühwald, Norbert Jorch, Michael Paulussen, Dominik T Schneider, Markus Metzler, Alfred Leipold, Michaela Nathrath, Thomas Imschweiler, Holger Christiansen, Irene Schmid, Roman Crazzolara, Naghmeh Niktoreh, Gunnar Cario, Joerg Faber, Martin Demmert, Florian Babor, Birgit Fröhlich, Stefan Bielack, Toralf Bernig, Johann Greil, Angelika Eggert, Thorsten Simon, Juergen Foell
Die hohe Variabilität immunologischer Erkrankungen erschwert die Entdeckung zuverlässiger Biomarker. Unsere Methode „Restriction“ verbessert die Identifizierung und Interpretierbarkeit von Biomarkern, indem sie erkennt ob eine Probe erfolgreich diagnostizierbar ist. Angewendet auf Melanome verbesserten wir damit die Vorhersage von Immuntherapie-bedingten Nebenwirkungen. Durch Anwendung in multivariaten Modellen bietet Restriction auch ein leistungsstarkes Werkzeug für die personalisierte Medizin.
Restricting datasets to classifiable samples augments discovery of immune disease
biomarkers
Gunther Glehr, Paloma Riquelme, Katharina Kronenberg, Robert Lohmayer, Víctor J. López-Madrona, Michael Kapinsky,Hans J. Schlitt, Edward K. Geissler, Rainer Spang, Sebastian Haferkamp, James A. Hutchinson
Die Nierenfunktion ist stark altersabhängig. Im Rahmen des DFG-finanzierten TRR-374 wurden die populationsbasierten Studien AugUR, DIACORE (beide Regensburg) und KORA (Augsburg) gemeinsam ausgewertet. Es wurden Referenzwerte für die geschätzte glomeruläre Filtrationsrate auf Basis von über 12.000 Personen im Alter von 25–95 Jahren dargestellt (Herold et al., Kidney Int. 2024). Diese Referenzwerte unterstützen im klinischen Alltag die Einordnung individueller Nierenfunktionswerte im Vergleich zum altersgerechten Normalbereich.
Population-based reference values for kidney function and kidney function decline in 25-95-year-old
Janina M Herold, Simon Wiegrebe, Jana Nano, Bettina Jung, Mathias Gorski, Barbara Thorand, Wolfgang Koenig, Tanja Zeller, Martina E Zimmermann, Ralph Burkhardt, Bernhard Banas, Helmut Küchenhoff, Klaus J Stark, Annette Peters, Carsten A Böger,
Iris M Heid
Die Spender-gegen-Wirts-Erkrankung (Graft-versus-Host-Disease; GvHD) ist eine schwerwiegende und bisweilen lebensbedrohliche Komplikation nach allogener Stammzelltransplantation (SZT). Sie wird durch im Transplantat enthaltene T-Zellen des Spenders ausgelöst. In Vorarbeiten der Arbeitsgruppen von Petra Hoffmann, Matthias Edinger und Michael Rehli wurde nachgewiesen, dass die GvHD verhindert oder behandelt werden kann, wenn eine immunsuppressive T-Zell-Subpopulation (regulatorische T-Zellen, Treg) in hoher Zellzahl ko-transplantiert wird. In der u.g. Publikation wurde nun gezeigt, dass Spender-Treg im Mausmodell in zahlreiche Organe wandern und sich dort rasch an ihre jeweilige Umgebung anpassen, um dann sowohl systemisch, als auch vor Ort, die Entwicklung der akuten GvHD zu unterdrücken. Diese vom Sonderforschungsbereich SFB/TR221 geförderten Untersuchungen sollen dazu beitragen, die SZT künftig sicherer und effektiver zu machen. Entsprechende klinische Studien hierzu sind bereits im Gang.
David J Dittmar #, Franziska Pielmeier #, Nicholas Strieder, Alexander Fischer, Michael Herbst, Hanna Stanewsky, Niklas Wenzl, Eveline Röseler, Rüdiger Eder, Claudia Gebhard, Lucia Schwarzfischer-Pfeilschifter, Christin Albrecht, Wolfgang Herr, Matthias Edinger, Petra Hoffmann, Michael Rehli
Neutrophile Granulozyten (NØ) galten lange als unterschätzt, spielen jedoch eine zentrale Rolle bei der Tumorprogression, insbesondere bei Kopf-Halstumoren. Tumorzellen setzen kleine extrazelluläre Vesikel (TEX) frei, die NØ anlocken und funktionell umprogrammieren. So werden aus Abwehrzellen Tumorhelfer, welche das Tumorwachstum fördern und Immunreaktionen unterdrücken. Besonders interessant ist, dass TEX zwei zentrale immunmodulatorische Moleküle transportieren: das Enzym CD73, das die Bildung des immunsuppressiven Moleküls Adenosin ermöglicht, sowie das Immuncheckpoint-Protein PD-L1. Beide Moleküle greifen tief in die Immunregulation ein und werden nach neuesten Erkenntnissen über denselben Signalweg reguliert. Die Blockade des A3-Rezeptors auf NØ kann sowohl die Umprogrammierung dieser Immunzellen als auch die PD-L1-vermittelte Immunevasion bremsen – ein vielversprechender Ansatz für künftige Therapiestrategien.
Dominique S. Rubenich, Jordana L. Domagalski, Gabriela F. S. Gentil, Jonas Eichberger, Mathias Fiedler, Florian Weber, Marianne Federlin,
Hendrik Poeck, Torsten E. Reichert, Tobias Ettl, Richard J. Bauer, Elizandra Braganhol, Daniela Schulz
Große Sprachmodelle wie ChatGPT werden von der breiten Masse genutzt und können inzwischen auch Bilder verarbeiten. Die vorliegende Studie untersuchte das Potenzial dieser Modelle bei der Interpretation radiologischer Bilddaten. Das Modell erkannte Untersuchungsmodalität (z.B. Röntgen) und anatomische Regionen gut, scheiterte jedoch oft an der korrekten Diagnose. Im direkten Vergleich zu ärztlichem Personal, welches präzise Ergebnisse lieferte, neigte das Modell zur Überdiagnose und ist daher kein Ersatz für menschliche Expertise.
Quirin D Strotzer, Felix Nieberle, Laura S Kupke, Gerardo Napodano, Anna Katharina Muertz, Stefanie Meiler, Ingo Einspieler, Janine Rennert, Michael Strotzer, Isabel Wiesinger, Christina Wendl, Christian Stroszczynski, Okka W Hamer, Andreas Schicho
UR - Universität Regensburg
Fakultät für Medizin
am Universitätsklinikum
Franz-Josef-Strauß-Allee 11
93053 Regensburg