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2025

Am 13. März 2025 fand im Vielberth-Gebäude der 9. interdisziplinäre Thementag Theorie-Praxis statt, der vom Regensburger Universitätszentrum für Lehrerbildung (RUL) und den Partnerschulen der Universität Regensburg (PUR) ausgerichtet wurde. Die Veranstaltung mit dem Titel „Krisen und Konflikte in Schule und Gesellschaft – Prävention und Intervention“ bestand aus zwei Plenarvorträgen sowie über 20 themenspezifischen und fächerübergreifenden Workshops, an denen über 200 Personen teilnahmen, vor allem Lehrkräfte aus ganz Bayern, aber auch Schulleitungen und Mitglieder der Schulaufsicht sowie Studierende und Mitarbeitende der Universität Regensburg. Das Programm umfasste sowohl Angebote zur Bewältigung von Krisen und Konflikten im Klassenzimmer und in der Schule als auch Workshops zur Thematisierung von Krisen und Konflikten im Unterricht. Ein zusätzlicher Schwerpunkt lag auf der Bildung für nachhaltige Entwicklung, in deren Rahmen es möglich ist, gesellschaftliche Krisen im schulischen Unterricht zu adressieren.

Ein ausführlicher Bericht zum Thementag 2025 findet sich im Pressearchiv der Universität Regensburg.


Programm



Keynote I - Prof. Dr. Mandy Singer-Brodowski

Vielberth-Gebäude | H 24

Bildung für nachhaltige Entwicklung als Ansatz zur pädagogischen Bearbeitung gesellschaftlicher Vielfachkrisen

Die aktuellen Folgen der vielfachen Krisen der Nicht-Nachhaltigkeit wie der eskalierende Klimawandel, der globale Verlust an Biodiversität oder die steigende Ungleichheit wirken sich auf junge Menschen wie auch auf Lehrkräfte zunehmend negativ aus. Gerade die Menschen, die sich für sozial-ökologische Transformationsprozesse unserer Gesellschaft interessieren, erleben besonders starke nachhaltigkeitsbezogene Emotionen wie Angst, Ohnmacht oder auch Wut. Diese Emotionen können kritisches Denken und ein Engagement für Nachhaltigkeitsfragen befördern, aber auch erschweren, etwa wenn die Hoffnung fehlt, dass positive Veränderungen noch ausreichend möglich sind.

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) verfolgt das Ziel, Menschen zur Mitgestaltung sozial-ökologischer Transformationsprozesse zu befähigen, und erfordert vor dem Hintergrund der skizzierten Herausforderungen immer mehr pädagogische Balance-Akte. Obwohl die Verankerung von BNE im deutschen Bildungssystem steigt und auch für immer mehr Schulfächer relevant wird, wissen Lehrkräfte häufig nicht, wie sie in der Realisierung von BNE am besten anfangen sollen. Der Vortrag möchte Mut und Lust für ein fächerunabhängiges Ausprobieren von BNE machen und dabei besonders die Bedeutung kritischen Denkens und des pro-aktiven Umgangs mit nachhaltigkeitsbezogenen Emotionen in den Mittelpunkt stellen.

Prof. Dr. Mandy Singer-Brodowski, Lehrstuhl Bildung für nachhaltige Entwicklung an der Universität Regensburg, forscht zu Fragen der Professionalisierung im Kontext von BNE, transformativem Lernen und nachhaltiger Organisationsentwicklung.


Workshops am Vormittag

V01

fachunabhängig

stufenübergreifend

Raum: VG 2.39
(Vielberth-Gebäude)

Das Kriseninterventions- und -bewältigungsteam bayerischer Schulpsychologinnen und Schulpsychologen (KIBBS) stellt sich vor

Sigrun Fincke-Prosch und Siegfried Hümmer
(Staatliche Schulberatungsstelle für die Oberpfalz & KIBBS)

Vorsorge, Fürsorge im Krisenfall und Nachsorge nach der akuten Krise: Das „Kriseninterventions- und -bewältigungsteam bayerischer Schulpsychologinnen und Schulpsychologen“ (KIBBS) leistet in Krisenfällen kompetente Unterstützung an Schulen. Erfahren Sie, wie KIBBS Schulen aller Schularten in krisenhaften Situationen zur Seite steht. Ein schwerer Unfall, ein plötzlicher (Unfall-)Tod von Schülerinnen und Schülern oder Lehrkräften, ein Suizidversuch oder Suizid, Amok- und Gewaltdrohungen sowie Amok- und Gewalttaten erfordern professionelle Unterstützung – KIBBS ist für diesen Ernstfall bestens gerüstet. Speziell geschulte Notfallpsychologinnen und -psychologen unterstützen in akuten Krisen und sind auch präventiv tätig. Zur Erstellung und Aktualisierung des Sicherheitskonzepts und um im Krisenfall schnell und professionell handeln zu können, wird an jeder Schule ein schulisches Krisenteam eingerichtet. Das schulische Krisenteam kann durch KIBBS gezielt geschult und begleitet werden kann. Sie lernen die Struktur von KIBBS kennen, erfahren, wie eine Schule Unterstützung anfordern kann, und erhalten durch Praxisbeispiele Einblicke in das breite Tätigkeitsfeld. Vielleicht möchten Sie sich sogar selbst im Krisenteam Ihrer Schule engagieren?

V02 

fachunabhängig

stufenübergreifend

Raum: H 25
(Vielberth-Gebäude)

Konflikte im Kollegium konstruktiv bearbeiten

Dr. Claudia Urbanek (UR - Bildungswissenschaften: Qualitative Methoden)

Um konflikthafte Situationen in der Zusammenarbeit von Lehrkräften konstruktiv zu bearbeiten, ist es notwendig, sich die Hintergründe des jeweiligen Konflikts und das eigene Verhalten bewusst zu machen sowie Möglichkeiten zum konstruktiven Umgang mit Konflikten zu kennen und anzuwenden. Im Workshop werden u.a. typische Konflikte, wie sie bei oder durch die Kooperation von Regelschul- und sonderpädagogischen Lehrkräften in inklusiven Settings auftreten können, analysiert und reflektiert.

V03 

fachunabhängig

stufenübergreifend

Raum: VG 2.38
(Vielberth-Gebäude)

Gewaltfreie Kommunikation in der Schule

Jana Krucká PhD. (Westböhmische Universität Pilsen)

In diesem Workshop erfahren Sie, wie gewaltfreie Kommunikation den Unterricht bereichern und das Miteinander nachhaltig verbessern kann. Sie lernen die vier Schritte der gewaltfreien Kommunikation kennen, die wir gezielt auf den Schulalltag besprechen. Von Anfang an sind Sie aktiv eingebunden und können Ihre neu gewonnenen Kenntnisse direkt ausprobieren.  Gemeinsam analysieren wir dann Ihre eigenen Beispiele, um konkrete, friedliche Lösungen zu erarbeiten.  Lassen Sie sich inspirieren und sammeln Sie wertvolle Impulse, um den Unterricht harmonischer, respektvoller und wirkungsvoller zu gestalten.

V04 

fachunabhängig, Pädagogik für emotionale und soziale Entwicklung

Primarstufe;
Sekundarstufe I

Raum: H 26
(Vielberth-Gebäude)

Präventive Begegnung von herausfordernden Verhaltensweisen im Unterricht

Xenia Spaniol (Eduard-Staudt-Schule - SFZ Kelheim)

Der stetige Wandel der Gesellschaft wirkt sich auf vielfältige Weise auf die Verhaltensweisen der Kinder und Jugendlichen aus. Auch im schulischen Kontext begegnen Lehrkräfte häufig herausfordernde Situationen mit einzelnen Schüler:innen. Um diesen möglichst präventiv begegnen zu können, werden in diesem Workshop verschiedene strukturelle und soziale Techniken vorgestellt und anschließend gemeinsam diskutiert.

V05 

fachunabhängig

Sekundarstufe I

Raum: VG 0.15
(Vielberth-Gebäude)

Traumapädagogische Möglichkeiten auf Grundlage psychodynamischer Zugänge unter besonderer Berücksichtigung von Krise und Konflikt

Dr. Dorothea Ehr (UR - Pädagogik bei Verhaltensstörungen einschl. inklusiver Pädagogik)

Im geplanten Workshopangebot „Traumapädagogische Möglichkeiten auf Grundlage psychodynamischer Zugänge unter besonderer Berücksichtigung von Krise und Konflikt“ werden zunächst verschiedene Zugänge zum Themenbereich „Trauma“ im Zusammenhang von Krise und Konflikt thematisiert (z. B. de Hair u. a. 2022, Bausum u. a. 2023, Zimmermann & Eckert 2016), um auf dieser Grundlage Begriffe und Erklärungsperspektiven im Kontext Traumata unter besonderer Berücksichtigung von Krise und Konflikt zu erläutern. Im Anschluss wird das Konzept des „szenischen Verstehens“, sowie des „Fördernden Dialogs“ (Lorenzer 1973, Leber 1979; 1985; 1988; 1989, Trescher 1985, Heinemann 2003, Laimböck 2013; 2015, Rauh 2010; 2022) vorgestellt und insbesondere die Bedeutung des bestmöglichen „gemeinsamen Verstehens“ (Rauh 2010, 175; 2022). Im nächsten Schritt werden mit Hilfe dieser Grundlagen pädagogische Möglichkeiten im Rahmen einer konkreten Fallarbeit erarbeitet und reflektiert. In einem gemeinsamen Abschluss wird nochmals ein Blick auf die erfolgten Auseinandersetzungen geworfen.

Literaturliste

V06 

fachunabhängig, Schulsozialpädagogik

Primarstufe

Raum: VG 1.31
(Vielberth-Gebäude)

Alltagskonflikten zwischen Kindern einfach und kreativ begegnen

Margarete Gatt-Bouchouareb & Tamara Lexa (Johann-Michael-Sailer-Grundschule Barbing)

Manche Alltagskonflikte zwischen bestimmten Kindern sind besonders hartnäckig, beschäftigen Kinder und Lehrkräfte immer wieder und über lange Zeiträume hinweg. Die Schulsozialpädagogin und die Rektorin der Johann-Michael-Sailer-Schule Barbing (Grundschule mit Profil Inklusion) stellen in diesem Workshop zwei einfache Ideen zur Konfliktlösung und positiven Beziehungsgestaltung vor, die sie an ihrer Grundschule erproben: 1. Arbeit mit der Box "Ich, du, wir - Alltagskonflikte einfach beilegen" (Finken-Verlag): bildgestütztes Verfahren der einfachen Konfliktlösung, welches Kinder nach Einübung selbständig anwenden können.  2. Belastete Beziehungen zwischen Kindern im Spiel neu gestalten (schuleigene Idee): Jeweils zwei Kinder, die in ständigem Konflikt zueinander stehen, werden aus der gewohnten Gruppe herausgenommen und lernen sich in kleinen regelmäßigen Treffen und bei einfachen Spielen neu und von einer anderen Seite kennen, können Vorurteile überdenken und neue Verhaltensweisen ausprobieren. Beide Ideen sind auch für Kinder mit geringen Sprachkenntnissen und besonderen Bedürfnissen im Rahmen der Inklusion geeignet.  Die mit den Kindern verwendeten Materialien können im Workshop von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern selbst erprobt werden.

V07

fachunabhängig

stufenübergreifend

Raum: VG 0.14 (Vielberth-Gebäude)

"Wir sind ein Team" - Kooperative Spiele zur Verbesserung des Klassenklimas

Prof. Dr. Stefanie Pietsch (UR - Sportpädagogik)

Kooperative Spiele stellen nicht den Wettbewerb, sondern das Miteinander in den Vordergrund. Nach einer theoretischen Einführung werden in diesem Workshop kooperative Spiele vorgestellt und erprobt. Ziel der Spiele ist es, (Bewegungs-)Aufgaben im Team zu lösen, um so das soziale Miteinander zu stärken, die Kommunikation zu verbessern und die Hilfsbereitschaft im Team zu fördern.

V08 

!!! Dieser Workshop muss leider entfallen !!!

Sprache im Fach - Diagnose und Förderung

!!! Dieser Workshop muss leider entfallen !!!

Dr. Daniela Balk (UR - Grundschulpädagogik und -didaktik)

Da „sich der kommunikative Graben im Laufe der Schulzeit […] noch vergrößert“ (Steinig 2020), scheint es umso wichtiger, einer offensiven Sprachförderung im Unterricht nachzugehen und bildungssprachliche Defizite von Kindern auszugleichen. Davon ausgehend beschäftigt sich der Workshop mit der Frage, wie sich Sprachförderung im Sprachsensiblen Fachunterricht, besonders für das Fach Mathematik, umsetzen lässt. Aufbauend auf den theoretischen Hintergründen zum Sprachsensiblen Fachunterricht und der Rolle der Bildungssprache erhalten Sie Einblicke in aktuelle Forschungsergebnisse und -projekte in diesem Feld. Dabei werden auch Diagnosetools kennengelernt, die es Ihnen ermöglichen, Aussagen über das bildungssprachliche Niveau von Kindern treffen zu können. Anschließend werden praxisnahe Möglichkeiten erarbeitet, wie Sie den eigenen Unterricht, schwerpunktmäßig den Mathematikunterricht, sprachförderlich gestalten können.

V09

Englisch (auch offen für andere Fächer)

Sekundarstufe I;
Sekundarstufe II

Raum: VG 1.36
(Vielberth-Gebäude)

Umgang mit kontroversen Themen im Englischunterricht anhand des israelisch-palästinensischen Konflikts

Fabian Krengel (UR - Fremdsprachendidaktik)

Der Workshop dient als offener Diskussionsraum, in dem die Rolle des Englischen als globale Verkehrssprache sowie der respektvolle Umgang mit Kontroversität im Zentrum stehen. Dabei wird von der Annahme ausgegangen, dass durch die weltweite Verbreitung des Englischen eine Verantwortung entspringt, im Unterricht bestimmte Wissensbestände, Fertigkeiten und Haltungen zu fördern, die die Lernenden dazu befähigen können, nach dem Motto „think globally, act locally“ aktiv zu werden. Dazu zählt beispielsweise Wissen über die Ursachen und Folgen globaler Probleme; kritisches Denken und kooperative Problemlösekompetenzen; und respektvolle Einstellungen gegenüber Vielfalt und Unterschiedlichkeit. Der Workshop beginnt mit kurzen theoretischen Impulsen – wie den UN Sustainable Development Goals und dem Konzept der Ambiguitätstoleranz – und Ergebnissen aus der vierjährigen Zusammenarbeit mit der Lehrkräftebildung an einem Standort in Haifa (Israel) vor dem Hintergrund regionaler Konflikte. Darauf aufbauend werden Handlungsempfehlungen für respektvollen Diskurs und Unterrichtsmaterialien erarbeitet bzw. diskutiert.

V10

fächerübergreifend (Schwerpunkt: Deutsch)

Sekundarstufe II

Raum: VG 2.45
(Vielberth-Gebäude)

Populismus und Fiktion: Die Krise der Wahrheit aus literaturwissenschaftlicher Sicht

Prof. Dr. Thomas Martinec (UR - Neuere deutsche Literaturwissenschaft)

Die Erosion eines verbindlichen Wahrheitsbegriffs zählt zu den größten gesellschaftlichen Krisen der Gegenwart, denn sie zerstört die allgemeine Akzeptanz von Faktizität als Grundlage politischer Debatten. Die Konsequenzen sind fatal: Wenn etwa die Fiktion einer intakten Natur generiert wird, spricht nichts gegen die Reaktivierung von Kohlekraftwerken. Die gezielte Unterwanderung von Faktizität, die ein zentrales Merkmal des Populismus ist, fordert nicht nur den gesunden Menschenverstand heraus, sondern auch die Literaturwissenschaft und den Deutschunterricht: Immerhin zeichnet sich auch die Literatur dadurch aus, alternative Wirklichkeiten zu entwerfen und für wahr auszugeben. Im Workshop werden literarische Fiktionalitätsmodelle vorgestellt, damit wir gemeinsam deren Konsequenzen für die Analyse der gegenwärtigen Wahrheitskrise diskutieren können. Besondere Aufmerksamkeit werden wir der Frage widmen, welchen Beitrag der Deutschunterricht zu einem kritischen Fiktionalitätsbewusstsein der Schülerinnen und Schüler leisten kann.

V11

Deutsch; fächerübergreifend

Sekundarstufe I;
Sekundarstufe II

Raum: PT 2.0.8
(Gebäude Philosophie/Theologie)

Strategien gegen narrative Unmündigkeit: Framing, Storytelling und sprachliche Manipulation durchschauen

Dr. Christina Knott & Prof. Dr. Anita Schilcher (UR - Didaktik der deutschen Sprache und Literatur)

Täglich werden weltweit Millionen neuer Nachrichten, Videos und Posts über das Internet verbreitet. Dies hat zu einer neuen Sprach- und Informationskultur geführt. Nicht nur im Netz stoßen Schüler:innen immer häufiger auf unseriöse, gefälschte und manipulierte Informationen, die häufig unkritisch aufgenommen und millionenfach weiterverbreitet werden. Nicht selten sind diese eingebettet in gängige Narrative, die (scheinbar) helfen, eine komplexe und kontingente Welt zu ordnen und sinnvoll erscheinen zu lassen. Häufig werden auch sprachliche und mediale Darstellungsformen genutzt, die darauf abzielen, die Einprägsamkeit zu erhöhen und so zu manipulieren. So propagiert Trumps „Make America great again“ nicht nur das Wiederauferstehen einer großen Nation, sondern prägt sich durch die Alliterationen, Assonanzen und das Metrum besonders gut ein. Im Workshop wird gezeigt, wie mit Hilfe literarischer Lesestrategien mediale und sprachliche Darstellungsformen sowie verschiedene Formen des Storytellings untersucht und interpretiert werden können. Ziel ist es, mit Hilfe dieser Strategien einen Beitrag zum Aufbau einer fachspezifischen und fächerübergreifenden Medien- und Sprachkompetenz von Schüler:innen zu leisten, so dass die genannten Darstellungsformen im Alltag entlarvt und ein angemessener, mündiger Umgang mit dem alltäglichen Medienangebot gefunden werden kann.

V12

fachunabhängig

stufenübergreifend

Raum: VG 0.24
(Vielberth-Gebäude)

Klimakrise als gesellschaftliche Aufgabe – Methoden einer Bildung für nachhaltige Entwicklung zum Umgang mit Nachhaltigkeitsthemen

Dr. Johanna Weselek (UR - Bildung für nachhaltige Entwicklung)

In unserem Alltag begegnen uns immer mehr die Folgen einer nicht-nachhaltigen Gesellschaft. In dem Workshop werden verschiedene Methoden vorgestellt, die genutzt werden können, um Nachhaltigkeitsthemen zu bearbeiten. Dabei wird auch auf mögliche Reaktanzen von Lernenden eingegangen und (An)Passungsmöglichkeiten der Methoden je nach Altersgruppe werden aufgezeigt.

V13

!!! Dieser Workshop muss leider entfallen !!!

Reflexion effektiven Handelns im Kontext BNE

!!! Dieser Workshop muss leider entfallen !!!

Dr. Christian Maurer (UR - Didaktik der Physik)

Die Bereitschaft zum Handeln im Kontext einer nachhaltigen Entwicklung geht oft an Aktivitäten verloren, die wenig zur Verringerung der Emissionen beitragen. Um dieses Problem zu adressieren und allgemeine und auch individuelle Handlungsfelder aufzuzeigen, wurde zur Veranschaulichung von der Physikdidaktik an der Universität Würzburg die Methode der Treibhaustaler entwickelt. Im Workshop wird diese Methode als Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen effektiven Handelns im Unterricht vorgestellt, die unterrichtliche Realisation angesprochen und die Materialien/Methode getestet.


Keynote II - Prof. Dr. Ursula Münch

Vielberth-Gebäude | H 24

Demokratie unter Druck. Herausforderung und Schutz des demokratischen Verfassungsstaates in Zeiten von Krisen, digitaler Zuspitzung und Manipulation

Krisen verunsichern. Das ist nicht allein die Schuld der digitalen Netzwerke, aber diese erleichtern denjenigen das Geschäft, die die Auswirkungen von Kriegen und Krisen noch dramatischer darstellen als sie ohnehin sind. Während das Vertrauen in die Politik sinkt, erhalten populistische und sogar extremistische Kräfte deutlichen Zulauf. Im Vortrag werden die Ursachen für den Vertrauensverlust analysiert und besprochen, ob zusätzlich zu etablierten Parteien und Medien womöglich auch unsere Demokratie insgesamt unter Druck gerät. 

Die Referentin wird die Auswirkungen digitaler Technologien auf die öffentliche Meinungsbildung thematisieren und darauf eingehen, welche Gefahren von Desinformation und Manipulation, die über die digitalen Netzwerke verbreitet werden, ausgehen. Der Vortrag bietet eine Analyse der gegenwärtigen Situation und zeigt Ansätze auf, wie es gelingen kann, die Zuversicht in die politische Handlungsfähigkeit auch wieder zu stärken.

Prof. Dr. Ursula Münch, Direktorin der Akademie für Politische Bildung und (beurlaubte) Professorin für Politikwissenschaft an der Universität der Bundeswehr München, ist einem breiteren Publikum als „Stammgast“ beim Sonntags-Stammtisch im Bayerischen Rundfunk bekannt.


Workshops am Nachmtitag

N01

fachunabhängig

stufenübergreifend

Raum: H 25
(Vielberth-Gebäude)

Grenzen ziehen, Verantwortung abgeben: Professioneller Umgang mit strafrechtlichen Vorfällen an Schulen

Barbara Gierth & Ursula Raith
(Staatliche Schulberatungsstelle für die Oberpfalz & KIBBS)

In dieser Fortbildung wird vermittelt, wie mit strafrechtlich relevanten Vorfällen im schulischen Kontext sicher und professionell umgegangen werden kann. Im Mittelpunkt stehen die rechtlichen Rahmenbedingungen, die richtigen Handlungsschritte und die Zusammenarbeit zwischen Schule, KIBBS (Das Kriseninterventions- und -bewältigungsteam bayerischer Schulpsychologinnen und Schulpsychologen) und den Strafverfolgungsbehörden.  Den Teilnehmenden wird anhand von zwei Praxisbespielen (sexuelle Übergriffe auf einer Schulfahrt; Beleidigung) aufgezeigt, wie und wann Verantwortung an die Strafverfolgungsbehörden abgegeben werden sollte. Wichtige Themen sind die Abwägung zwischen pädagogischen Aufgaben und strafrechtlichen Anforderungen, der Umgang mit Vorfällen bei minderjährigen Tatverdächtigen sowie der Schutz von Lehrkräften. Auch die Fürsorgepflicht des Dienstherrn bei strafrechtlichen Vorfällen wird thematisiert. Es wird durch ein Mitglied von KIBBS aufgezeigt, wie Schulen in der Praxis mit solchen Vorfällen umgegangen sind und welche Herausforderungen dabei zu meistern sind. Ziel ist es, Handlungssicherheit und Sensibilität im Umgang mit strafrechtlichen Vorfällen zu vermitteln.

N02 

fachunabhängig

stufenübergreifend

Raum: VG 2.39
(Vielberth-Gebäude)

Kollegiale Fallberatungsrunden als Möglichkeit der Krisen- und Konfliktbewältigung: Wissenswertes für die konkrete Durchführung

Prof. Dr. Astrid Rank & Dr. Susanne Gebauer (UR - Grundschulpädagogik und -didaktik)

In der Schule als sozialem Kontext sind Krisen und Konflikte kaum zu vermeiden. Manchmal ergeben sich daraus für Lehrpersonen jedoch individuelle Belastungssituationen, die im Schulalltag eine große Herausforderung darstellen. Die Methode der Kollegialen Fallberatung ist eine niedrigschwellige und gleichzeitig wirksame Interventionsmaßnahme, um mit krisen- und konfliktbedingten Belastungssituationen umzugehen, indem kooperativ und gezielt nach Entlastungsmaßnahmen gesucht wird. Dabei stellt die Kollegiale Fallberatung eine praxistaugliche und bewährte, jedoch möglicherweise oftmals unterschätzte Methode dar. Im Workshop soll deshalb aufgezeigt werden, wie eine kollegiale Fallberatungsrunde systematisiert ablaufen kann und welche Faktoren dazu beitragen, damit eine solche Runde für alle Beteiligten erfolgreich wird. Dabei wird exemplarisch auch an zentralen Phasen der Beratungsrunde sowie an vorbereiteten Fällen gearbeitet.  Die Zielsetzung des Workshops besteht darin, dass die Teilnehmenden das nötige „Handwerkszeug“ erhalten, um zukünftig selbstständig eine Beratungsrunde mit eigenen Fällen durchführen zu können. 

N03 

fachunabhängig

stufenübergreifend

Raum: VG 2.38
(Vielberth-Gebäude)

Schulische Sicherheitskonzepte auf aktuelle Krisen anpassen

Josua Mulzer (Johann-Simon-Mayr-Schule - Staatliche Realschule Riedenburg)

Dieser Workshop gibt einen Einblick in die Erstellung bzw. Aktualisierung von Sicherheitskonzepten und den Aufbau eines effektiven Krisenteams an Schulen. Grundlage stellt ein Basismodell mit mehreren Organigrammen zu unterschiedlichen Krisen dar, welches noch auf individuelle Belange angepasst werden kann bzw. muss. Im Anschluss folgt eine Diskussion über anonymisierte Fallbeispiele.

N04 

fachunabhängig

stufenübergreifend

Raum: H 26
(Vielberth-Gebäude)

Fallarbeit zur Entwicklung von Handlungsmöglichkeiten bei Unterrichtsstörungen

Prof. Dr. Bernhard Rauh (UR - Pädagogik bei Verhaltensstörungen einschl. inklusiver Pädagogik)

Im Workshop wird kurz in eine an der Universität Regensburg entwickelte Methode der reflexionsbasierten Fallarbeit eingeführt (workmentgroup). Anschließend werden ein oder zwei Fälle mit Hilfe dieser Methode analysiert. Die Fallarbeit im Workshop ist darauf ausgelegt, ein Problem, eine Situation durch Reflexion neu zu strukturieren, um Handlungsalternativen zu generieren. Ziel des Workshops ist es, durch eine Reflexion individueller Fälle die Kompetenzen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer für eine professionelle Arbeit mit Schülerinnen und Schülern in schwierigen Situationen zu optimieren, da die Fähigkeit zur Bewältigung schwieriger unterrichtlicher Situationen eine zentrale Kompetenz von Lehrkräften darstellt. Nach aktuellem Stand der Forschung können reflektierende Lehrkräfte schwierige Arbeitssituationen besser verarbeiten und bedarfsgerechter gestalten. Sie erleben deshalb weniger Belastung und mehr Arbeitszufriedenheit.

N05 

fachunabhängig

stufenübergreifend

Raum: VG 0.15
(Vielberth-Gebäude)

Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen an einem Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung

Julia Holub, Susanne Kneip & Josefin Siebauer (Bischof-Wittmann-Zentrum Regensburg)

Prävention und Intervention bei Krisen und Konflikten von Schüler*Innen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung und Autismus-Spektrum- Störung. Praxisbeispiele aus dem Förderzentrum:  
- herausforderndes Verhalten verstehen und Krisen managen
- Lernsettings gestalten mit dem TEACCH Ansatz
- Kommunikationseinschränkungen begegnen durch Unterstützte Kommunikation

N06 

fachunabhängig

Primarstufe;
Sekundarstufe I

Raum: VG 1.31
(Vielberth-Gebäude)

Brückenbauerinnen und Brückenbauer – eine alltagsorientierte Form des Streitschlichterprogramms

Monika Heidtkamp (Grundschule Burgweinting)

An der Grundschule Burgweinting bilden wir seit einigen Jahren Kinder aus den 4. Klassen zu Brückenbauer/innen aus. Die Kinder führen Streitschlichtungen durch und sind als Helfer und Ansprechpartner/innen im Pausenhof im Einsatz. So werden zahlreiche kleine Konflikte und Probleme gelöst, bevor sie eskalieren können. Im Workshop lernen die Teilnehmer/innen das Konzept der Brückenbauer/innen kennen und erhalten mit praktischen Übungen einen Einblick in unser Streitschlichterprogramm.

N07

Musik, fächerverbindend

Primarstufe

Raum: M 26
(Musikpavillon, OTH Regensburg)

Konflikte im Grundschulalltag bewältigen – mit Musik

Prof. Dr. Magnus Gaul (UR - Musikpädagogik)

Musik kann uns motivieren und mobilisieren, gleichzeitig kann sie sich aber auch auf soziale Konflikte beruhigend auswirken. Oft sind es die Melodien mit „Ohrwurmqualität“, die uns über längere Zeit im Gedächtnis bleiben, Erinnerungen wecken und neue Verbindungen schaffen. Der Workshop zeigt unterschiedliche Wege der Einbindung von Musik in den Unterricht über das gemeinsame Musizieren und das Hören. Die Zugänge zeigen Wege, diese oft vernachlässigten Methoden zu trainieren und für den Schulalltag gezielt zu nutzen, auch zur Stärkung sozialer Kompetenzen.
Es sind keine speziellen musikalischen Vorkenntnisse erforderlich. Das Handout enthält Möglichkeiten zur sofortigen Umsetzung im Schulalltag.

N08 

!!! Dieser Workshop muss leider entfallen !!!

Schulische Sexualerziehung als fächerübergreifender Auftrag aller Lehrkräfte

!!! Dieser Workshop muss leider entfallen !!!

Dr. Anna Hartmann (UR - Pädagogik bei Verhaltensstörungen einschl. inklusiver Pädagogik)

Sexualerziehung stellt schulformübergreifend einen überfachlichen dienstlichen Auftrag aller Lehrkräfte dar. Sie ist durch Schulgesetze, Richtlinien und Kernlehrpläne curricular verankert. Entgegen einer weit verbreiteten Auffassung obliegt sie nicht allein dem Biologieunterricht und umfasst nicht ausschließlich eine im engen Sinne verstandene Sexualaufklärung. Sie stellt vielmehr eine mehrdimensionale, nicht auf biologisches Wissen reduzierte Auseinandersetzung um die individuellen und gesellschaftlichen Dimensionen von Sexualität und Geschlecht dar. Der Workshop bietet einen Einblick in die rechtlichen und curricularen Rahmenbedingungen sowie Inhalte, Themen und Fragestellungen schulischer Sexualerziehung (u.a. Prävention sexueller Gewalt). Darüber hinaus wird es Raum geben, um über die mit schulischer Sexualerziehung einhergehenden pädagogischen Herausforderungen sowie über gegenwärtig (zum Teil auch kontrovers) geführte Debatten um Sexualität und Geschlecht ins Gespräch zu kommen. Der Workshop richtet sich an angehende wie auch bereits tätige Lehrkräfte aller Schulformen (auch der sonderpädagogischen Schwerpunkte).

N09

Geschichte, Religion, Ethik, Latein

Sekundarstufe I;
Sekundarstufe II

Raum: VG 1.36
(Vielberth-Gebäude)

Die Wahrnehmung des Islam als Bedrohungsszenario - Fallstudien aus Geschichte und Gegenwart

Dr. Johannes Buhl (Albrecht-Altdorfer-Gymnasium Regensburg)

Immer wieder wird der Islam als Bedrohung der bestehenden Ordnung wahrgenommen. Im Workshop soll dieses Phänomen an konkreten Fallbeispielen analysiert werden: den ersten europäischen Kontaktaufnahmen im Mittelalter, den Kreuzzügen, der Eroberung Konstantinopels, 9/11 und der Kölner Silvesternacht 2015/16. Bei den Analysen soll es nicht darum gehen, reale Bedrohungen in den Blick zu nehmen, sondern zu untersuchen, wie sich Menschen angesichts einer neuen Situation bedroht fühlten und diese Bedrohung in alarmierenden Tonfall miteinander kommunizierten; es soll überlegt werden, welche Rolle dabei echtes Wissen und bloßes Ahnen, Inszenieren und Imaginieren spielte und ob, und wenn ja, mit welchen Resultaten, die jeweilige Krise als beendet erachtet wurde (vgl. Ewald Frie, Mischa Meier (Hgg.), Krisen anders denken, Berlin 2023). Ziel ist es, die untersuchten Quellen im Unterricht einsetzen zu können, um über die historische Perspektive auch auf gegenwärtige Situationen reflektierter reagieren zu können.
Sämtliche Quellen werden mit deutscher Übersetzung zur Verfügung gestellt, Fremdsprachenkenntnisse sind also nicht erforderlich. Dennoch können die lateinischen Quellen auch im Lateinunterricht verwendet werden und werden entsprechend aufbereitet.

N10

fächerübergreifend

stufenübergreifend

Raum: VG 2.45
(Vielberth-Gebäude)

Kontroversen in der Gesellschaft - Neutralität im Unterricht?

Dr. Gabriele Griese-Heindl (UR - Politik & Gesellschaft und Beruf & Wirtschaft)

Die Diskussion um "Neutralität" von Lehrkräften wird nicht nur in den (sozialen) Medien geführt, auch im schulischen Alltag ist diese Thematik zunehmend präsent. Lehrkräfte und mit Bildung beauftragte Personen zeigen sich oftmals verunsichert, gerade wenn es um das fächerübergreifende Ziel der Politischen Bildung geht. Angesichts aktueller Herausforderungen und Krisen durchaus nachvollziehbar. Anhand von Beispielen und Themenbereichen, auch aus dem Kreis der Teilnehmenden soll im Workshop die (rechtliche) Situation dargestellt und diskutiert werden. Daraus können sich Hinweise für das konkrete Vorgehen im Unterricht ergeben.

N11

fächerübergreifend

stufenübergreifend

Raum: VG 0.14 (Vielberth-Gebäude)

Wie demokratisch kann Schule sein? Ein Methoden-Workshop für Lehrkräfte

Dr. Ulrike Brok & Jonas Schmitt (UR - Bildung für nachhaltige Entwicklung)

Bei gesetzlicher Schulpflicht, Notendruck oder strengen Rahmenbedingungen durch Lehrpläne scheint Schule per se kein Ort gelebter Demokratie und Freiheit zu sein. Gleichwohl fordert die KMK: „Demokratie muss ein grundlegendes Qualitätsmerkmal unserer Schulen sein“ (KMK, 2018, S. 4). Mehr noch: „Demokratie ist eine Querschnittsaufgabe, der alle Lehr- und Fachkräfte in ihrem Unterrichten und Handeln […] verpflichtet sind.“ (KMK, 2018, S. 8). Die vielfach öffentlich diskutierten aktuellen gesellschaftlichen Transformationsprozesse erfordern zudem demokratische Prozesse. Der Workshop beschäftigt sich daher mit praktischen Antworten auf folgende Fragen: Wie sieht die konkrete Umsetzung von Demokratie im Schul- und Lernalltag methodisch-didaktisch aus? Welche Schnittstellen ergeben sich zur Bildung für nachhaltige Entwicklung - einer weiteren Querschnittsaufgabe von schulischer und beruflicher Bildung?

N12

fachunabhängig

stufenübergreifend

Raum: VG 0.24
(Vielberth-Gebäude)

Emotionen in der Klimakrise – Handlungsstrategien für Lehrkräfte

Prof. Dr. Mandy Singer-Brodowski & Sissy Kreid (UR - Bildung für nachhaltige Entwicklung)

Die zunehmenden Krisen der Nicht-Nachhaltigkeit provozieren auch zunehmend starke Emotionen bei jungen Menschen. Wie diese nachhaltigkeitsbezogenen Emotionen von Lehrkräften aufgegriffen, thematisiert und professionell begleitet werden können, soll in diesem Workshop diskutiert werden. Dabei stehen auch kleine praktische Übungen für verschiedene Altersgruppen im Mittelpunkt.



Galerie


  1. STARTSEITE UR

9. Thementag Theorie-Praxis

Krisen und Konflikte in Schule und Gesellschaft ‒ Prävention u. Intervention


Donnerstag, 13. März 2025, 9-17 Uhr

Plakat | Programmflyer

Kontakt: Johannes Hütten