(Politische Philosophie, Theorie und Ideengeschichte | Schwerpunkt Demokratietheorien)
Ist Social Media gut oder schlecht für die Demokratie? Wie lässt sich überhaupt beurteilen, ob – und in welcher Hinsicht – neue Technologien gut oder schlecht für die Demokratie sind? In der Politikwissenschaft beantworten normative Demokratietheorien die Frage, was eine gute Demokratie ist. Normative Demokratietheorien fungieren als Maßstab für Qualitätsbeurteilungen und Krisendiagnosen der demokratischen Wirklichkeit. Der Vortrag stellt mit der radikalen und der deliberativen Demokratietheorie zwei dieser politikwissenschaftlichen Maßstäbe vor. Er vergleicht beide Demokratietheorien kritisch und zeigt auf, zu welch unterschiedlichen Ergebnissen die beiden Theorien kommen, wenn sie die Lage der Demokratie unter Bedingungen der Digitalisierung beurteilen. Durch Begründung und Kritik von Maßstäben ermöglicht die normative Demokratietheorie fundierte Urteile zur Lage der Demokratie und schafft damit Grundlagen für den Erhalt und die qualitative Weiterentwicklung der Demokratie.
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(Erinnerungskulturforschung und Public History)
In den letzten zehn Jahren ist das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit dem deutschen Kolonialismus in der Öffentlichkeit gewachsen. Der Vortrag von Philipp Bernhard widmet sich am Beispiel von Museen der Frage, vor welchen Herausforderungen die Vermittlung von Kolonialgeschichte angesichts der einseitigen Quellenlage und des häufigen Fehlens historischer Quellen aus der Perspektive der Kolonisierten steht.
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(Kognitive Neurowissenschaften)
Vortrag in englischer Sprache
Machine learning and artificial intelligence are rapidly transforming our daily lives—from how we shop and work to how we communicate and make decisions. Could these technologies one day read our minds? In this talk, we’ll explore how researchers are using AI and brain imaging to decode what people see, imagine, or even intend to do, and what this means for our understanding of the human brain.
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(Neuere Geschichte – Frühe Neuzeit)
Gottesglaube und Religion spielen heute im öffentlichen Leben eine geringere Rolle als in der Vergangenheit. Je nach weltanschaulichem Standpunkt des Betrachters mag diese Feststellung begrüßt oder beklagt werden – ihre sachliche Richtigkeit allerdings wird kaum angezweifelt. Der Vortrag von Christian König versucht zu zeigen, welche Fallstricke lauern, wenn man einen scheinbar so eindeutigen Prozess wie die Säkularisierung unserer Gesellschaft mit geschichtswissenschaftlichen Methoden zu fassen versucht.
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(Musikwissenschaft)
Viele von uns machen Musik, ob als Hobby oder professionell, als Schulkinder oder fortgeschrittene Musikstudierende. Und wir lernen von Beginn an, dass Musik etwas Geschriebenes ist; Zeichen auf Papier. Wir haben uns sogar an die gebräuchliche Standardnotation so gewöhnt, dass wir sie meist gar nicht hinterfragen. Doch genau das tun Musikwissenschaftler:innen, wenn sie sich mit der Geschichte der Notation beschäftigen. Wie bei jeder Schrift gibt es auch bei der Notenschrift historische und regionale Unterschiede, die zum Teil erheblich sind. Und nicht selten finden diese verschiedenen Notationsformen auch jeweils eigene Lösungen, das, was erklingen soll, aufzuzeichnen, anzudeuten oder es auch einfach offenzulassen. Denn schließlich kann oder will man nicht alles, was man hört, schriftlich fixieren. Wir möchten Ihnen kurz einige spannende Beispiele aus Geschichte und Gegenwart präsentieren, um die Frage aufzuwerfen: Warum klingt Musik (nicht) wie sie geschrieben ist?
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(VWL, Ökonomie des öffentlichen Sektors)
Kaum ein Thema wird in den letzten Jahrzehnten so regelmäßig und kontrovers diskutiert wie die gesetzliche Rente. Doch wie wird sie eigentlich finanziert und welche Mechanismen sichern ihre Auszahlung? Angesichts des demografischen Wandels stellt sich die Frage, ob das aktuelle System überhaupt zukunftsfähig ist. In diesem Vortrag tauchen wir in die Funktionsweise der gesetzlichen Rente ein und beleuchten die Herausforderungen, denen sie sich in der heutigen Zeit stellen muss.
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Hier geht's zum Nachbericht.
Prof. Dr. Ger Duijzings
(Sozialanthropologie mit Schwerpunkt Südost- und Osteuropa)
In den letzten dreißig Jahren hat der explosionsartige Anstieg der Automobilität in Osteuropa das Straßenleben in vielen postsozialistischen Städten radikal verändert. Während das soziale Gefüge dieser Städte früher auf sozialistischen Mobilitätsformen (mit Elektromobilität in der Form von Straßenbahn, Trolleybus und U-Bahn im Mittelpunkt) basierte, werden sie nun von einer Kultur der privaten Autos überholt. Welche Folgen hat das und was können wir daraus lernen?
Alissa Wieberneit
(Analytische Chemie)
Alissa Wieberneit spricht über den Prozess, wie man Schnell-Tests und PCR-Test kombinieren könnte, um in Zukunft eine bessere und schnellere Diagnostik zu ermöglichen. Hierbei geht sie auf momentane Probleme und Limitationen ein und erklärt, warum PCR-Tests nur im Labor durchgeführt werden können. Sie erläutert beispielhaft anhand ihrer Arbeit über Nanofasern, wie man die Test auch "auf Papier", eben als Schnelltest durchführen könnte.
Prof. Dr. Andreas Roider
(Mikroökonomik)
Wie kann die öffentliche Verwaltung besser werden? Am Beispiel der deutschen Städte und Gemeinden zeigt sich, dass Kommunen, die professioneller gemanagt werden, in vielen Dimensionen, z. B. in Bezug auf Wirtschaftskraft, Infrastruktur und Attraktivität, besser dastehen. Gutes Management lohnt sich!
Jaspreet Kaur
(Organische Chemie / Organic Chemistry)
Inspired by how plants maintain life, we explore the field known as photocatalysis to capture one of the most sustainable energy sources - sunlight - creating new molecules. We would like to introduce new generation of photocatalyst that is made using abundant resources and has the capability to generate itself using a process called autocatalysis.
Dr. Raphael Wimmer
(Medieninformatik)
In einer komplexen Welt helfen uns geeignete Werkzeuge und Medien, den
Überblick zu behalten und Zusammenhänge besser zu verstehen. Diese
'Tools for Thought' reichen vom klassischen Notizbuch bis hin zu
komplexen Simulationen. Der Vortrag gab einen Einblick in die
Geschichte des Forschungsfelds, praktische Werkzeuge und aktuelle
Forschung.
Prof. Dr. Inga Neumann
(Neurobiologie und Artenschutz)
Frau Prof. Inga Neumann, Neurobiologin an der UR, engagiert sich seit drei Jahren für die Schimpansenwaisen-Station Tacugama in westafrikanischen Sierra Leone, dem drittärmsten Land der Welt. Auf der Station werden die traumatisierten Jungtiere, die ihre Mutter durch Abschuss verloren haben, liebevoll aufgepäppelt. Hier ist ihr Ziel, das Stress lindernde Neurohormon Oxytocin bei der Therapie einzusetzen. Auch andere Projekte liegen ihr dort am Herzen, die darauf abzielen, die nationale Population der Schimpansen, die eine 98%-ige genetische Übereinstimmung mit dem Menschen haben, vor dem Aussterben zu bewahren. So unterstützt sie Projekte zur Umweltbildung an Schulen und zur Ausbildung von Rangern in den Nationalparks zum Schutz der Regenwälder, in denen die verbliebene Schimpansen-Population durch den Verlust ihres Lebensraums, aber auch durch Abschuss gefährdet ist. Sie erzählt bunt illustriert von ihrer Arbeit fernab vom Uni-Alltag.
Dr. Gerald Dagit
(Kunstgeschichte – Kunst der Frühen Neuzeit und Moderne)
Gerald Dagit wirft in seinem Vortrag ein besonderes Augenmerk auf das persönliche Verhältnis des Künstlers Hans Mielich (1517 - 1573) mit seinen Auftraggebern, den bayerischen Herzögen Wilhelm IV. und Albrecht V. Deren Beziehung ließ teilweise kuriose Kunstwerke entstehen, die ursprünglich nicht für die breite Öffentlichkeit gedacht waren.
PD Dr. Tomer Czaczkes
(Zoologie / Evolutionsbiologie)
Marketing specialists understand what makes us like things more or less, and they use this knowlage to manipulate us. Do insects like things in the same way? And can we use the same psychological tricks on them? // Marketingspezialisten verstehen, warum wir manche Sachen mögen, und nutzen dieses Wissen, um uns zu manipulieren. Denken Insekten wie wir? Und können wir dieselben psychologischen Tricks auf sie anwenden?
Dr. Daniela Listl / Dipl.-Ing.agr. Judith Lang
(Ökologie und Naturschutzbiologie)
Gefrorene Schätze:
Die globale Biodiversität nimmt rasant ab - immer wieder werden neue Abkommen zum Schutz und Erhalt von Tier- und Pflanzenarten getroffen.
Wir gehen das in der Praxis an: An der Uni Regensburg existiert seit 14 Jahren eine Saatgut-Genbank, die Samen von seltenen, aber auch von züchterisch relevanten Pflanzenarten einfriert. Wir erklären, warum das helfen kann, was so ein Pflanzensame eigentlich leisten kann und, wie man ihn wieder zum keimen bringt.
Dr. Helena Fornwagner
(Empirische Wirtschaftsforschung)
Prof. Dr. John Lupton
(Experimentelle und Angewandte Physik)
Nachbericht im Newsroom der UR
Prof. Dr. Christoph Brochhausen-Delius (Pathologie) räumte mit der gängigen Verwechslung zwischen Pathologen und Rechtsmedizinern auf.
Prof. Dr. Ursula Regener (Neuere deutsche Literaturwissenschaft) sprach über Ian McEwans Werk Maschines like me, das Anfang der 1980er spielt. Das Buch erzähle die KI aus einer Retrospektive, das heiße, die wissenschaftlich virulenten Probleme aus dem Jahr 2019 seien hier erledigt.
Prof. Dr. Joachim Ruther (Chemische Ökologie) sprach über Dialekte in einer Sprache die non-verbal sei, die Sprache der Insekten, die über Pheromone funktioniere.
Nachbericht im Newsroom der UR
Prof. Dr. Stephan Bierling
(Internationale Politik und transatlantische Beziehungen)
Prof. Dr. Sabine Demel
(Kirchenrecht)
Prof. Dr. Werner Kunz
(Physikalische Chemie)
Nachbericht im Newsroom der UR
26. Januar 2026
19 Uhr
(Einlass ab 18:30 Uhr)
Degginger
(Eingang Wahlenstraße 17)
Raum: Bühne
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Universität Regensburg
Zentrale Veranstaltungen
Elisabeth König
Telefon 0941 943-5564
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