Effekte und Wirkmechanismen von Mitarbeiterkapitalbeteiligung (HBS-Projekt)
Mitarbeiterkapitalbeteiligung (MKB) verbindet auf der Unternehmensebene zentrale Themen wie Mitarbeitervergütung, Altersvorsorge und Mitbestimmung. Zudem werden ihr Effekte auf Motivation und Mitarbeiterbindung zugeschrieben. Diese Aspekte machen MKB zu einem hochrelevanten Forschungsgegenstand in Deutschland und international. Ein Blick auf den Forschungsstand zeigt jedoch überraschende Inkonsistenzen (siehe z. B. Kaarsemaker 2006; Kruse et al. 2008, Steger et al. 2019): Während zahlreiche Studien positive Effekte der materiellen Mitarbeiterbeteiligung – wie gesteigerte Arbeitszufriedenheit, stärkere Mitarbeiterbindung, höhere Identifikation und Motivation – belegen, fehlen klare Kausalitätsnachweise. Zudem sind die Einflüsse potenzieller Moderatoren auf die Beziehung zwischen MKB und den untersuchten Variablen bislang nicht abschließend geklärt.
Das Projekt stützt sich auf einen Fallstudienansatz mit vertiefenden Analysen in fünf deutschen Unternehmen und kombiniert qualitative sowie quantitative Methoden, um die Auswirkungen von MKB auf verschiedene Ebenen und Akteure innerhalb von Unternehmen zu untersuchen. Diese Unternehmen repräsentieren verschiedene Typen (Großunternehmen, KMU, Start-ups), Rechtsformen und Branchen. Dabei umfasst die Analyse eine detaillierte Untersuchung der bestehenden MKB-Programme, Interviews mit Schlüsselakteuren, quantitative Effektmessungen mittels Fragebögen sowie die Auswertung betrieblicher Daten im Zusammenhang mit MKB.
Im Fokus stehen folgende zentrale Fragestellungen:
Die Ergebnisse des Projekts sollen Sozialpartnern, politischen Akteuren auf Landes- und Bundesebene sowie der Wissenschaft wertvolle Erkenntnisse liefern. Ziel ist es, eine fundierte Grundlage für die Diskussion über MKB zu schaffen, Entscheidungsprozesse zu unterstützen und das Potenzial von MKB für Unternehmen, Mitarbeitende und die Gesellschaft besser nutzbar zu machen.