An der Professur existieren verschiedene Forschungsschwerpunkte mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit, Bildung für nachhaltige Entwicklung und transformatives Lernen. Hier finden Sie eine Übersicht über die laufenden und abgeschlossenen Vorhaben.
Im Kontext von Bildung für nachhaltige Entwicklung wird zunehmend der Umgang mit nachhaltigkeitsbezogenen Emotionen bei jungen Menschen erforscht. Das internationale Netzwerk EMESER (Emotions in Environmental and Sustainability Education Research) möchte Forschende zusammenbringen, die sich mit Fragen des Auftretens, der Thematisierung und der pädagogischen Begleitung von Emotionen bei Bildungs- und Lernprozessen im Kontext von Nachhaltigkeit beschäftigen. Neben regelmäßigen Treffen ist dazu ein internationales Symposium im April 2025, ein Special Issue sowie eine Synthese des Forschungsstandes geplant.
Projektmitarbeitende ist Sissy Kreid.
Seit Juli 2024 ist der Lehrstuhl mit dem Projekt "Kultur der Nachhaltigkeit" assoziiert. Es wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Verbundpartner sind die Eberhard-Karls-Universität Tübingen, die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, die Leuphana Universität Lüneburg, die Freie Universität Berlin und das Karlsruher Institut für Technologie.
In den vergangenen Jahren sind an Hochschulen in Deutschland vielfältige Initiativen und Ansätze zur Implementierung des Leitbilds Nachhaltiger Entwicklung entwickelt und erprobt worden. Zwar konnten auf diese Weise neues Wissen, Konzepte und Methoden für die Umsetzung an Hochschulen herausgearbeitet werden, jedoch fehlen immer noch integrative Ansätze, die die verschiedenen Hochschul-Handlungsfelder als Whole-Institution-Approach systematisch zusammendenken und eine umfassende „Kultur der Nachhaltigkeit“ an Hochschulen fördern.
Im Rahmen der Förderrichtlinie „Transformationspfade für nachhaltige Hochschulen“ startete im Oktober 2022 das Verbundprojekt KuNaH. Es beschäftigt sich mit der Frage, wie eine Kultur der Nachhaltigkeit (KdN) an Hochschulen aussehen und im Sinne eines Whole Institution Approach gefördert und weiterentwickelt werden kann. Kultur der Nachhaltigkeit wird verstanden als eine gelebte Praxis der Nachhaltigkeit bezogen auf formelle und informelle Prozesse der Gestaltung von Grundannahmen, Zielen, Regelsystemen und systemischen Rahmenbedingungen.
Projektmitarbeitender ist Jonas Schmitt.
Das Projekt dient der Weiterentwicklung und Anwendung des Reflexive Monitoring in Action-Ansatzes. Der Ansatz des Reflexive Monitoring in Action (RMA) ist ursprünglich in der Nachhaltigkeitsforschung als eine Methode zur Reflexion und Begleitung systemischer Innovationsprozesse in multisektoralen Netzwerken entstanden. Es ermöglicht Akteuren, ihre Rollen, Routinen und Ziele kritisch zu hinterfragen und zu verbessern. Dies ist für BNE von zentraler Bedeutung, da die Stärkung von Nachhaltigkeit und BNE in einem Bildungssystem komplexe Kooperationen und fortlaufende Anpassungen der Strategien unterschiedlicher Akteure verlangt, welche durch systematische Reflexion wirksam unterstützt werden können. Im Rahmen des Projekts ist ein internationaler Experten-Workshop geplant, der insbesondere die Anpassung der RMA-Methoden an unterschiedliche Anwendungsbereiche und deren spezifische Herausforderungen thematisieren wird. Weiterhin soll eine gezielte Schulung der Mitglieder des BNE-Monitoring-Teams am Institut Futur der Freien Universität Berlin erfolgen. Zusätzlich werden weitere RMA-basierte Workshops mit Gremien aus dem nationalen BNE-Prozess und weiteren Netzwerken geplant, welche wissenschaftlich begleitet und evaluiert werden sollen. Im Anschluss werden die Ergebnisse und methodische Erfahrungen wissenschaftlich publiziert.
Projektmitarbeitende ist Sissy Kreid.
Seit August 2024 wird ein Projekt für ein systematisches Literaturreview zur Lehrkräftebildung für nachhaltige Entwicklung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert (FKZ 01JO2405). Die Lehrkräftebildung ist ein wesentliches Desiderat in der Implementierung von BNE im deutschen Bildungssystem.
Ein interdisziplinärer Anspruch, in welchem die verschiedenen Perspektiven aus Fachdidaktiken und allgemeinen pädagogischen Theorien (etwa der Professionalisierung) zusammengedacht und integriert werden, findet sich dabei bislang nur in wenigen Einzelprojekten.
International gibt es erste Ansätze, den fragmentierten Forschungsstand zu “Teacher Education for Sustainable Development” zu systematisieren und zusammenzuführen (Fischer et al. 2023). Allerdings ist es fraglich, inwiefern diese Erkenntnisse aufgrund der nationalen Spezifika in Bildungssystemen auf Deutschland übertragen werden können. Hier setzt unser Projekt an. Es verfolgt das Ziel, einen Überblick über den Forschungsstand zu BNE in der Lehrkräftebildung zu generieren und damit auch zur Sichtbarkeit von Forschungsergebnissen wie auch Desiderata beizutragen.
Projektmitarbeitende ist Dr. Christina Ehras.
Die zu Beginn des Jahres 2022 am Umweltbundesamt als Pilotprojekt aufgesetzte International Academy Transformation for Environment and Sustainability (TES Academy) bietet inter- und transdisziplinäre Lern- und Kooperationsräume für professionelle Akteursgruppen, in denen diese entlang aktueller Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung konkrete Veränderungsprozesse erfahren und (mit-) gestalten können. Im Rahmen wissenschaftlich fundierter und praktisch erprobter Formate schafft die TES Academy Möglichkeiten für gemeinsames Lernen und langfristige Zusammenarbeit, zur Bildung von Netzwerken und zur Weiterentwicklung der eigenen Potentiale, die gesellschaftliche Transformation für eine nachhaltige Zukunft voranzubringen. Zur Sicherstellung ihrer Wirksamkeit sowie der kontinuierlichen, evidenzinformierten Weiterentwicklung ihrer Angebote hat die TES Academy bereits eine vom BMBF geförderte Vorstudie zu Evaluationsforschung im Verbund mit der Freien Universität Berlin und der Universität Vechta durchgeführt. Seit Herbst 2023 wird nun das einjährige Evaluationsprojekt TESACADEVA unter Leitung von Prof. Dr. Mandy Singer-Brodowski und in der Umsetzung durch Dr. Laura Stanszus (FU Berlin) realisiert. Im Projekt wird eine Multi-Methods Studie zur Evaluation der Weiterbildungsangebote der TES Academy von den Forschenden entwickelt, durchgeführt und ausgewertet.
Universität Regensburg
Sedanstr. 1
D-93055 Regensburg
SEKRETARIAT
2. Stock, Zi. 204
Tel: 0941-943-7615
[email protected]
SPRECHZEITEN:
nach Vereinbarung