Robotik und Navigation definieren die Grenzen chirurgischer Präzision neu
Bahnbrechende Innovationen in der Orthopädie und Unfallchirurgie revolutionieren nicht nur Operationen, sondern konturieren auch die Rolle der Chirurgen neu, ohne deren unersetzliches Können und Wissen zu ersetzen: In der Welt der modernen Orthopädie, gehen Wissenschaft, Empathie und Technologie Hand in Hand. Mit Professor Tobias Renkawitz betreten wir das Feld der 3D-gedruckten, maßgeschneiderten Implantate und betrachten die ambitionierte Integration künstlicher Intelligenz (KI) in die Bildanalyse und Operationsplanung.
Professor Renkawitz demonstriert im Hörsaal der Klinik für Orthopädie das innovative Robotiksystem, das höchste Präzision bei Gelenkersatzoperationen ermöglicht.
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Es beginnt mit Belastungsschmerzen im Knie- oder Hüftgelenk beispielsweise nach längeren Geh-Strecken. Die Arthrose - häufig auch Gelenkverschleiß genannt - ist eine Volkskrankheit, die sich häufig zunächst erst langsam zeigt. Doch spätestens, wenn die Schmerzen den Alltag einschränken, ist die Lebensqualität der Betroffenen spürbar verschlechtert. Bei starker Ausprägung kann die Arthrose zu einer permanenten Schmerzbelastung führen, die sprichwörtlich den Schlaf raubt.
Die erste Behandlung ist die Prävention, die letzte eine möglichst gut geplante Operation mit einem Kunstgelenk, erklärt Professor Tobias Renkawitz, Ärztlicher Direktor der Klinik für Orthopädie der Universität Regensburg. Im Interview mit Saskia Klingelschmitt erklärt er die häufigsten Ursachen und die besten Therapieansätze zur Behandlung der Knie- und Hüftarthrose.
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Chiropraktik ist eine mehr als hundert Jahre alte alternative Heilmethode und eine Form der manuellen Therapie. Es geht dabei vor allem um die Diagnose und Behandlung von Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, insbesondere der Wirbelsäule. Chiropraktik soll Rückenschmerzen und Verspannungen lindern. Mit manuellen Techniken werden Blockaden gelöst. Doch wie wirksam ist das? Wann hilft es, und wo sind die Grenzen?
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Professor Tobias Renkawitz: Chiropraktik bringt Risiken mit sich
Chiropraktik verbinden viele mit „Einrenken“ und einem zugehörigen typischen Knacken. Das klingt schlimm, ist aber in der Regel unbedenklich. Manchmal ist bei der Behandlung jedoch Vorsicht geboten, sagt Professor Tobias Renkawitz, Ärztlicher Direktor und Ordinarius an der Klinik für Orthopädie der Universität Regensburg.
Es gebe besonders sensible Bereiche im Körper, beispielsweise an der Halswirbelsäule, an denen man manuelle Techniken „vorsichtig und mit Bedacht“ einsetzen müsse. „Da gibt es tatsächlich in der Literatur Fallberichte, wonach es teilweise zu Problemen kommen kann.“ Die Vorstellung, dass man gesunde Knochen nur durch chiropraktische Maßnahmen oder manuelle Therapie „in größerem Umfang“ zum Brechen bringen könne, sei aus der Beobachtung heraus aber nicht zu bestätigen.
Es gibt allerdings klare Kontraindikationen oder Umstände, unter denen Chiropraktik gar nicht durchgeführt werden sollte. Dazu gehören beispielsweise Bandscheibenvorfälle, frische Verletzungen, Brüche und Osteoporose. Aber auch Entzündungen an den Gelenken, Tumore oder Nervenreizungen sind Risikofaktoren.
Chirotherapie als Ergänzung zu anderen Therapiemethoden
Professor Tobias Renkawitz ist selbst auch Chirotherapeut und wendet manuelle Verfahren gerne an, besonders in der Sporttherapie. Manuelle Therapie und Chirotherapie sei immer ein Bestandteil der konservativen Orthopädie bei Problemen am Bewegungssystem, sagt der Orthopäde.
„Sie ist meistens eingebettet in einen bunten Blumenstrauß von vielen konservativen Maßnahmen. Dazu gehören Krankengymnastik, physikalische Maßnahmen, auch mal eine leichte medikamentöse Therapie und eben die manuelle Therapie.“
Allerdings: Die Studienlage zu Chiropraktik bei Rückenschmerzen ist sehr uneinheitlich. Aussagekräftige Kontrollstudien dazu durchzuführen ist nicht einfach – dazu müsste eine Gruppe von Testpersonen chiropraktisch behandelt werden, während die andere scheinbehandelt wird, ohne den Unterschied zu merken.
Ohne die sogenannte Verblindung lässt sich kaum ausschließen, dass zum Beispiel eine Schmerzlinderung schlicht auf hohe Erwartungen und den Glauben an eine Behandlungsmethode zurückzuführen ist – also auf den Placebo-Effekt.
Wirksamkeit von Chiropraktik wissenschaftlich nicht vollständig geklärt
„Man kann nicht automatisch von einem stark belegbaren Nutzen sprechen“, bewertet Professor Renkawitz die Studienlage. Es gebe viele Studien, die durchaus Effekte zeigen würden – und Patienten, die von Chiropraktik durchaus profitieren.
„Im Moment sind die Studienlage und auch die Evidenzlage moderat, das heißt noch nicht vollständig geklärt.“ Aus seiner Sicht brauche es weitere gute wissenschaftliche Untersuchungen, um einen Nutzen für die Patienten herauszuarbeiten.
Eine Übersichtsarbeit, veröffentlicht 2017 im Amerikanischen Ärzteblatt, kommt zu dem Schluss, dass gezielte chiropraktische Eingriffe bei Schmerzen im unteren Rücken immerhin eine „mäßige Wirkung“ haben. Zumindest kurzfristig zeige sich bei Betroffenen demnach eine Schmerzlinderung.
Allerdings berichteten Behandelte den Untersuchungen nach immer wieder auch von Nebenwirkungen wie Schmerzen, Benommenheit oder Schwindel. Ernsthafte Folgen der Eingriffe fand die Meta-Analyse aber in keiner der untersuchten Studien.
Quelle: SWR
Diese Folge der Ratgeberserie „Was bringt’s?“ geht der Frage nach, ob Chiropraktik nur ein Social Media-Trend ist oder tatsächlich wissenschaftlich fundiert helfen kann.
Was steckt hinter den Techniken? Welche Risiken gibt es? Für wen ist Chiropraktik wirklich sinnvoll?
Univ.-Prof. Dr. med. habil. Tobias Renkawitz erklärt als Orthopäde und Wissenschaftler die evidenzbasierte Sicht auf Chiropraktik.
Quelle: Apotheken Umschau
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Der Universität Regensburg ist mit der Berufung des neuen Lehrstuhlinhabers für Orthopädie ein Coup gelungen: So steht es auf der Homepage der Uni. Der Lehrstuhl war für einige Monate nicht besetzt - jetzt ist Prof. Tobias Renkawitz dem Ruf nach Regensburg gefolgt. Ursprünglich kommt er aus Regensburg, war zuletzt in Heidelberg, und ist jetzt glücklich, wieder hier zu sein.
Quelle: TVA
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Martin Lindner von TVA im Gespräch mit dem neuen Professor des Lehrstuhls für Orthopädie an der Universität Regensburg Prof. Tobias Renkawitz.
Quelle: TVA
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Die ersten Schritte schon am Tag der OP - und das ausgerechnet bei einer Hüft-Operation. Wie das geht, erfährt das ZDF Team von "Volle Kanne" bei unserem Ärztlichen Direktor Professor Renkawitz, dessen Technik der „schnellen Hüfte“ nun auch an der Klinik für Orthopädie der Universität Regensburg am Asklepios Klinikum Bad Abbach verfügbar wird.
Quelle: ZDF
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Farbige Streifen, die auf dem Oberschenkel oder dem Rücken kleben: Viele Sportler schwören auf die Wirkung von Kinesiotapes. Doch was bewirken sie wirklich? Sind die erhofften Effekte wissenschaftlich eindeutig nachgewiesen?
Nein, sagt der Orthopäde Prof. Tobias Renkawitz von der Orthopädischen Klinik der Universität Regensburg. Es gebe viele Studien zur Wirksamkeit der Kinesiotapes – die Ergebnisse seien allerdings sehr uneinheitlich. "Man konnte keinen eindeutig belegbaren Nutzen rein wissenschaftlich feststellen, beispielsweise wenn man Kinesiotapes mit einer Scheinbehandlung verglichen hat."
Vielmehr gibt es laut Renkawitz Placebo-Effekte. "Das ist dann auch eine gefühlte Wirksamkeit, die bei dem ein oder anderen Patienten oder Sportler durchaus positive Effekte erreichen lässt."
Kinesiotape nur unterstützender Baustein
Allerdings gebe es durchaus positive Effekte bei Lymph-Abflussstörungen, sagt Renkawitz. Zum Beispiel bei geschwollenem Gewebe, etwa nach Operationen, könnten Kinesiotapes unterstützend eingesetzt werden. "Aber man muss drauf hinweisen: Ein Kinesiotape alleine hat nicht die Hauptwirkung, es muss immer eingebettet sein in ein Gesamtkonzept." Dazu gehören laut dem Orthopäden zum Beispiel Physiotherapie, Lymphdrainagen oder Bewegungs- und Kräftigungstherapie.
Quelle: Bayerischer Rundfunk
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Bioaktives Glas wird bereits in der Zahnmedizin und bei Knochendefekten eingesetzt. Eine Studie zeigt, dass das "Zauberglas" nicht nur Knochenzellenzum Wachstum anregt, sondern auch das Wachstum des sogenannten Riesenzelltumors hemmen kann.
Was bioaktives Glas ist und wie es in der modernen Medizin eingesetzt wird, erfährt das Team des ZDF bei unserem Ärztlichen Direktor Professor Renkawitz und unserem geschäftsführenden Oberarzt Privatdozent Dr. Westhauser. Spitzenforschung und innovative Versorgungskonzepte beim Prothesenwechsel, die nun auch an der Klinik für Orthopädie der Universität Regensburg am Asklepios Klinikum Bad Abbach verfügbar wird.
Quelle: ZDF
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Kollagen gilt als wahres Wundermittel: weniger Falten, besseres Haarwachstum, gesündere Gelenke, Knochen und Muskeln. Was können Cremes, Pulver und Kapseln bei Gelenkbeschwerden?
Professor Tobias Renkawitz ist Spezialist für Hüft- und Kniearthrose an der Orthopädischen Klinik der Universität Regensburg. Viele seiner Patienten fragen nach Kollagen gegen Gelenkbeschwerden – und tatsächlich gebe es einige Studien zu Kollagen. „Man hat tatsächlich einen gewissen positiven Effekt, also eine Verbesserung der Gelenkfunktion, beobachtet und auch eine mittlere Schmerzverringerung nach Einnahme dieses Nahrungsergänzungsmittels.“ Allerdings hätten solche Effekte viele Einflussfaktoren. „Es ist also deshalb ganz schwierig, immer nur eine Situation darauf abzustellen, also diesen Zusammenhang eindeutig herauszuarbeiten“, so Renkawitz.
Kollagen empfiehlt Tobias Renkawitz seinen Patienten mit Arthrose nur in einem frühen Stadium und nur in Kombination mit anderen Maßnahmen. Von einer vorbeugenden Einnahme – also bevor krankheitsspezifische Symptome auftreten – hält er dagegen wenig. „Wissenschaftlich gesehen gibt es bislang keinen Hinweis, dass diese Idee einer Prävention tatsächlich auch funktioniert.“
Professor Renkawitz weist auf die bislang unsichere wissenschaftliche Lage in Bezug auf die Kollagenprodukte hin: „Die Basis von Kollagen sind Aminosäuren, und wir wissen schon, dass man Aminosäuren aufnehmen kann. Und die Theorie dahinter ist, dass diese Aminosäure dann auch entsprechend wieder vom eigenen Körper in Kollagen verbaut werden.“ Bewiesen sei das aber bislang nicht. „Das heißt diese einfache Idee, ich nehme etwas zu mir und es wird dann im Körper an passender Stelle eingebaut, dafür gibt es wissenschaftlich noch keinen Beleg.“
Insgesamt gibt es zur Wirkung von Kollagen nur wenige unabhängige Studien. Auch Fachgesellschaften empfehlen Kollagenprodukte daher bislang nicht.
Arthrosepatienten sollten sich von Kollagenpräparaten also nicht zu viel versprechen: Knorpelmasse wieder aufbauen oder die Knochen stärken können Kollagenprodukte laut Medizinern nicht. Um Gelenkerkrankungen zu vermeiden, helfen Bewegung und gesunde, ausgewogene Ernährung.
Quelle: SWR
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Hüftoperationen gehören heute schon fast zur Routine und erlösen die Patientinnen und Patienten in der Regel von ihren Schmerzen. Dennoch kann es vorkommen, dass das betroffene Bein nach der Implantation länger ist als vorher. Das hat Folgen für den gesamten Körper. Was Betroffene tun können, erfährt das Team vom ZDF-Format "Volle Kanne" im Gespräch mit Prof. Dr. Tobias Renkawitz, Ärztlicher Direktor und Lehrstuhlinhaber an der Orthopädischen Klinik der Universität Regensburg.
Quelle: ZDF
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