Die Knorpelrekonstruktion umfasst moderne chirurgische Verfahren zur Behandlung lokaler Knorpelschäden im Sprunggelenk. Diese Techniken zielen darauf ab, geschädigten Knorpel zu ersetzen oder die Neubildung von Knorpelgewebe zu fördern, um Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu erhalten.
Knorpeldefekte entstehen oft durch:
Es gibt verschiedene Verfahren der Knorpelrekonstruktion. In unserer Abteilung werden folgende Verfahren angewandt:
Mikrofrakturierung | Anbohren des Knochens zur Einblutung von Stammzellen (Faserknorpelbildung) | Kleinere Defekte, minimalinvasive Option |
Spongiosaplastik | Auffüllung von Knochendefekten mit körpereigenem Knochenmaterial | Kombinierte Knochen-Knorpel-Schäden |
AMIC-Verfahren | Stimulation körpereigener Stammzellen mit dem Einsatz einer Kollagenmembran, kombiniert mit Spongiosaplastik | Mittelgroße bis große Knorpelschäden (bis 4-5cm²) |
Minced Cartilage | Defektfüllung mit körpereigenen Knorpel (zerkleinert) | Kleine bis mittelgroße Knorpeldefekte |
Das AMIC-Verfahren (Autologe Matrixinduzierte Chondrogenese) ist eine minimalinvasive Operationstechnik zur Behandlung von Knorpelschäden im Sprunggelenk. Es kombiniert die Stimulation körpereigener Stammzellen mit dem Einsatz einer Kollagenmembran, um die Neubildung von Knorpelgewebe zu fördern.
Gelenkspiegelung (Arthroskopie): Der Knorpelschaden wird arthroskopisch beurteilt. Je nach Defektgröße wird entschieden, ob die weitere Operation minimalinvasiv oder offen durchgeführt wird. Beschädigtes Gewebe wird entfernt, um stabile Ränder für die Regeneration zu schaffen.
Mikrofrakturierung: Die subchondrale Knochenplatte wird mit einer Ahle oder einem Pfriem perforiert, um Stammzellen und Wachstumsfaktoren aus dem Knochenmark freizusetzen. Bei tiefen Knochendefekten wird zusätzlich körpereigener Knochen transplantiert, um ein stabiles Fundament zu schaffen.
Anpassung der Chondro-Gide®-Matrix: Eine sterile Schablone wird verwendet, um die passgenaue Kollagenmembran (Chondro-Gide®) zuzuschneiden. Diese dient als Gerüst für die Zellbesiedlung.
Implantation der Membran: Die Matrix wird über den Defekt gelegt und fixiert. Sie schützt die entstehenden Knorpelzellen vor mechanischer Belastung und stabilisiert die Heilungszone.
Arthroskopischer Knorpel-Knochen-Aufbau am Sprungbein:
[1] Lokalisation der Schädigung
[2] Entfernung instabiler Gelenkflächenanteile
[3] Auffüllen mit körpereigenen Knochenspänen
[4] Abdeckung mit einer bioresorbierbaren Kollagenmembran
Teilbelastung an Unterarmgehstützen in einem Walker für 6 Wochen. Danach ist die Aufbelastung bis hin zur Vollbelastung geplant.
Indikation
Vorteile
Nicht geeignet bei fortgeschrittener Arthrose oder Instabilität des Gelenks. Der Erfolg hängt von der exakten Defektgröße und der Compliance in der Rehabilitation ab.