Mittwochs, 18-20 h, Hörsaal H 13
Die Ringvorlesung beschäftigt sich aus rechts- und kulturwissenschaftlicher Perspektive mit den Fragen der Funktion und Folgen von Filmaufnahmen von bzw. in Strafgerichtsprozessen. Der Fokus richtet sich auf unterschiedliche juristische Rechtsrahmen in Deutschland, Frankreich und darüber hinaus, die Funktion von internationalen Gerichtsprozessen für die internationale Verständigung, auch mit Blick auf Vergangenheitsbewältigung bzw. Transitional Justice, kommunikatives und kulturelles Gedächtnis, auf Konzepte und Praktiken von Zeugenschaft, schließlich auf individuelle und kollektive Effekte von gefilmten Gerichtsdokumenten und Gerichtsfilmen. Die Vorlesung greift den Impuls der Ausstellung "Strafprozesse filmen" auf, die vom 15. Mai bis zum 12. Juli 2025 an der Universität Regensburg multimedial gezeigt werden wird. Sie beschäftigt sich mit dem dort gezeigten Material großer Strafgerichtsprozesse – Nürnberger und Eichmann-Prozesse, Prozesse von Klaus Barbie (1987), Paul Touvier (1994) und Maurice Papon (1997-98) sowie ein Prozess im Zusammenhang mit der chilenischen Diktatur (2010) – und erweitert diesen Kreis sowohl in Bezug auf die juristischen als auch die medienwissenschaftlichen, kulturwissenschaftlichen und erinnerungspolitischen Belange, die damit einhergehen unter folgenden Aspekten:
23.04.2025 | Eröffnung der Vorlesung durch die Organisator:innen - Anlass, Ablauf, Formalia, inhaltlicher Input |
30.04.2025 | Anna K. Bernzen, Universität Regensburg |
07.05.2025 | Fabien Théofilakis, Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne |
14.05.2025 10-12 h VG 0.04 | Sondertermin: Martine Sin Blima-Barru, Französisches Nationalarchiv Exposer des archives audiovisuelles de procès pour crimes contre l'humanité |
14.05.2025 | Eröffnung der Ausstellung "Strafprozesse filmen" Eröffnungsvortrag: Stefanie Bock, Philipps-Universität Marburg Court-TV? Zur Aufzeichnung völkerstrafrechtlicher Prozesse in Deutschland (nur mit besonderer Anmeldung über GRIPS) |
21.05.2025 | Iva Vukušić, Universiteit Utrecht Archives of War Crime Trials: Challenges and Opportunities for Research |
28.05.2025 | Robert Uerpmann-Wittzack, Universität Regensburg Der völkerrechtliche Blick: Frieden durch Recht verlangt Sichtbarkeit |
04.06.2025 | Hilda Inderwildi, Université de Bourgogne Europe Dramaturgie des Blicks: Transdisziplinäre Perspektiven auf den Klaus Barbie-Prozess |
11.06.2025 | Christiane Heibach, Universität Regensburg Schuld filmen. Eine medienästhetische Perspektive |
18.06.2025 | Isabella von Treskow, Universität Regensburg Tradierung und Transformation von Zeugenschaft |
25.06.2025 | Simon Pschorr, Neue Richtervereinigung e.V. Der Rechtsstaat in Bild und Ton - Status quo und Ausgestaltungsmöglichkeiten der Aufzeichnung strafrechtlicher Hauptverhandlungen |
02.07.2025 | Magdalena Abel, TU Nürnberg Filmaufnahmen und Erinnerungen: Eine kognitionspsychologische Perspektive |
09.07.2025 | Frank Bräutigam, ARD Annette Ramelsberger, Süddeutsche Zeitung Als Reporter/in vor Bericht - ein Blick hinter die Kulissen journalistischer Arbeit |
16.07.2025 | Ninon Maillard, Universtité de Paris Nanterre Procès fictifs, film de procès et procès filmés: un matériau de recherches en histoire du droit |
23.07.2025 | Henning E. Müller, Universität Regensburg Warum nicht filmen? Diskussion um filmische Dokumentation strafrechtlicher Hauptverhandlungen |
Interessierten Studierenden steht ein GRIPS-Kurs zur Verfügung.
Konzeption: Prof. Dr. Anna Bernzen, Prof. Dr. Isabella von Treskow, Prof. Dr. Robert Uerpmann-Wittzack
Gefördert durch: