Aktuelles Lehrangebot des Lehrstuhls für Bildungswissenschaften: Qualitative Forschungsmethoden (in der vorlesungsfreien Zeit/SoSe 2025)
Dozentin: Dr. Nora Hoffmann - 2 Seminare :
„Klassische Studien der qualitativen Forschung“ sowie „Die Dokumentarische Methode – eine Einführung“. Nähere Informationen zu Inhalten und Terminen s. nachfolgend unten oder in SPUR
Klassische Studien der qualitativen Forschung
In diesem Seminar werden Methoden qualitativer Forschung anhand klassischer Studien vorgestellt und die Teilnehmenden so in Forschungslogik, theoretische Grundlagen, methodologische Prinzipien und methodische Vorgehensweisen der qualitativen Sozialforschung eingeführt. Die Teilnehmenden erweitern zum einen ihre literacy-Kompetenz: Sie lernen, empirische Befunde zu verstehen und vor dem Hintergrund von methodologischen Überlegungen zu reflektieren und auf ihre Grenzen und Möglichkeiten hin einzuschätzen. Zum anderen lernen sie unterschiedliche Methoden qualitativer Sozialforschung in ihrer Anwendung kennen.
Die Auswahl der Studien richtet sich nach den Interessen der Teilnehmenden, die auch eigene Ideen und Fokussierungen in das Seminar einbringen können.
Anmeldung erbeten zur weiteren Planung möglichst bis zum 20.07.2025
an die Sekretariats-Emailadresse [email protected]
Mögliche Termine (können ggfs. nach Absprache mit der Dozentin und den Teilnehmenden verlegt werden bzw. per Zoom stattfinden):
Termin Thema Ort
30.07., 16-20 Uhr Vorbesprechung in Präsenz (Sedanstraße)
13.08., 9-13 Uhr Studie 1 und 2 digital
28.08., 9-13 Uhr Studie 3 und 4 digital
11.09., 9-13 Uhr Studie 5 und 6 in Präsenz (Sedanstraße)
30.09., 9-13 Uhr Studie 7 und 8 digital
08.10., 16-20 Uhr Abschluss in Präsenz (Sedanstraße)
Die Dokumentarische Methode - eine Einführung
„Implizites Wissen explizit machen“ – dies ist der Ansatz der Dokumentarischen Methode, die sich in den vergangenen 30 Jahren zu einer der zentralen rekonstruktiven Methoden empirischer Sozialforschung entwickelt hat. Im Zuge dessen hat sie ein breites Anwendungsfeld gefunden, das von der Kindheits- und Jugendforschung, der Schul- und Unterrichtsforschung, der Bildungsforschung, der Organisations- und Wissenschaftsforschung, der Medien- und Rezeptionsforschung bis hin zur Professionalisierungsforschung reicht. Als besondere Qualität der Dokumentarischen Methode hat sich erwiesen, dass sich unter ihrem methodologischen Dach unterschiedliche Materialsorten analysieren lassen. Ursprünglich entwickelt für die Auswertung von Gruppendiskussionen ist mittlerweile auch die dokumentarische Interpretation von Interviews, Fotos, Zeichnungen, Videos, Akten oder digitalen Artefakten vielfach erprobt worden.
In diesem Seminar liegt der Fokus darauf, in die Dokumentarische Methode als einen Ansatz rekonstruktiven Forschens einzuführen bzw. deren Anwendung auch für bereits erfahrene Teilnehmende weiter zu entwickeln. Es werden zentrale methodologische Grundannahmen skizziert und die methodischen Arbeitsschritte differenziert vorgestellt. Darüber hinaus haben die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich mit der Verfahrensweise der Dokumentarischen Methode anhand von Beispielmaterial in Form von Interviews, Gruppendiskussionen oder Bildern (je nach Interesse der Gruppe) vertraut zu machen.
Im Verlauf des Seminars ist vorgesehen, die Möglichkeiten der Dokumentarischen Methode für das eigene Projektvorhaben auszuloten oder bereits erhobenes, eigenes Forschungsmaterial (Transkripte/Bilder/Videos und/oder bereits vorliegende Interpretationen) einzubringen. Die Vorlagen (entweder ein Exposé mit dem Fokus auf die Methode oder gemeinsam zu interpretierende Daten oder ein Interpretationsentwurf) sollten vor dem Workshop eingereicht werden.
Anmeldung erbeten zur weiteren Planung möglichst bis zum 20.07.2025
an die Sekretariats-Emailadresse [email protected]
Blockveranstaltung mit 3 Terminen (können ggfs. nach Absprache mit der Dozentin und den Teilnehmenden verlegt werden bzw. per Zoom stattfinden):
1. Fr 01.08.25, 9.00-18.00 Uhr
2. Do 21.08.25, 9.00-18.00 Uhr
3. Fr 22.08.25, 9.00-14.00 Uhr
Interview(en) – Übung und Beratung zur Erhebung mit Interviews beim Schreiben von wissenschaftlichen Arbeiten, 3 Termine nach Vereinbarung, 0,5 SWS, Anmeldung zur weiteren Planung bitte an [email protected] bis zum 4.5.25
Im Zuge der Entwicklung einer Fragestellung aus einem Forschungsinteresse müssen geeignete Erhebungsmethoden überlegt, gewählt und erprobt werden. In dieser Lehrveranstaltung wird das Interview(en) fokussiert. Durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen Interviewformen, Formulierung von Interviewfragen und Überlegungen zu geeigneten Samplingstrategien sowie der Reflexion geführter (Probe)Interviews und der eigenen Rolle als interviewende Person soll ein angemessenes Erhebungsdesign entwickelt werden. In kleiner Gruppe arbeiten wir an der Erhebungsmethodik von Qualifikationsarbeiten bzw. Forschungsprojekten mit einer qualitativen Forschungsausrichtung. Die Übung besteht aus 3 Sitzungen in Präsenz und wird durch asynchrone Einheiten (Selbststudium und Interviewpraxis) ergänzt. Ort: Sedanstraße 1, Anmeldung per Mail: [email protected]
Forschungswerkstatt - Übung und Beratung zum qualitativen Forschungsprozess, 7 Termine nach Vereinbarung, 2 SWS, Anmeldung zur weiteren Planung bitte an [email protected]
In der Forschungswerkstatt arbeiten die Mitglieder an ihren jeweiligen Qualifikationsarbeiten bzw. Forschungsprojekten. Dabei kann in jeder Phase des Forschungsprozesses gearbeitet werden – von der Planung des empirischen Designs, der Entwicklung des Erhebungssettings, der Modifizierung von Fragestellungen, der Auswertung bis hin zur Theoretisierung und Publikation. 7 Termine: 14-tägig, montags 9 – 12 Uhr bzw. nach gemeinsamer Terminfindung, Ort: Sedanstraße 1, Anmeldung per Mail: [email protected]
Qualitative Methoden in der Praxis: Erhebung, Auswertung und kollegialer Austausch
In Zoom zu drei Terminen, 1,5 SWS, März/April 2025, Terminfindung in Absprache
Das Seminar richtet sich an Doktoranden und Doktorandinnen, die mit einem qualitativen Forschungszugang arbeiten oder arbeiten möchten. Ziel ist es, die Grundlagen qualitativer Erhebungs- und Auswertungsverfahren kennenzulernen, praxisnah zu erproben und in einem kollegialen Rahmen über die eigenen Dissertationsvorhaben zu diskutieren. Es ist vorgesehen, dass jede/r Teilnehmende entweder die eigene Dissertationsstudie vorstellt, Material einbringt oder etwas aus dem aktuellen Forschungsprozesses zur Diskussion stellt.
Anmeldung zur weiteren Planung bitte an Anna Lena Winkler:
[email protected] - bis zum 27.02.2025
Gerade für Wissenschaftler*innen in der Qualifikationsphase ist eine methodische Verortung herausfordernd, aber zwingt aufgrund der Pluralität empirischer Methoden zur stetigen Reflexion der gewählten Strategien, ihrer Gegenstandsangemessenheit, Nachvollziehbarkeit und Standortgebundenheit (vgl. Bohnsack 2021). Gegenstand des Seminares sind verschiedene qualitative Auswertungsverfahren. Wir beschäftigen uns dabei lektürebasiert mit den grundlagentheoretischen Prämissen der Methoden und stellen diese vergleichend einander gegenüber. Ziel ist es, genau aufzuzeigen, welche Forschungsgegenstände bereits durch die Annahmen und Begriffe der einzelnen Methode gesetzt werden. Ein vertiefendes Verständnis der jeweiligen Auswertungsschritte eines Verfahrens soll durch gemeinsame Interpretationen erreicht werden. Jede/r Teilnehmende bringt dazu nach Möglichkeit eigene qualitative Daten ein. Sollte noch kein eigenes Material vorliegen, können auch Fälle eines Fallarchivs o.ä. eingebracht werden. Dementsprechend wird zum ersten Seminartermin genauer besprochen, wer mit welcher Methode am eigenen Material wann arbeiten möchte.
Im Verlaufe des Seminares werden die einzelnen Phasen des qualitativen Forschungsprozesses genauer beleuchtet. Von der ersten Planung des empirischen Designs, der Entwicklung des Erhebungssettings, der Modifizierung von Fragestellungen, der Auswertung bis hin zur Theoretisierung und Publikation sollen die jeweiligen Herausforderungen vertiefend in den Blick genommen werden. Je nach Interesse der Teilnehmenden können dabei Schwerpunkte gesetzt werden. Zudem soll das Vorgehen im Rahmen der einzelnen Phasen anhand von empirischen Forschungsprojekten veranschaulicht werden. Vorgesehen ist dazu, dass jede/r Teilnehmende etwas aus dem eigenen laufenden Forschungsprozess zur Diskussion einbringt. Im Rahmen des ersten Seminartermins werden dazu die näheren Absprachen getroffen.
Das Einführungsseminar widmet sich der historischen Entwicklung und Institutionalisierung qualitativer Forschung sowie den verschiedenen Forschungstraditionen in der Schul- und Bildungsforschung, z.B. Ethno- und Videographie, Biographieforschung und Gruppendiskussionen. Betrachtet werden damit verknüpft die zentralen Grundannahmen ausgehend von dem interpretativen Paradigma nach Alfred Schütz und spezifiziert in den verschiedenen Methodologien, z.B. einer Praxeologischen Wissenssoziologie nach Karl Mannheim. Beleuchtet werden darüber hinaus die enorme Ausdifferenzierung und der damit einhergehende Methodenpluralismus der vergangenen Jahre. In diesem Zusammenhang erfolgen Einblicke in aktuelle Debatten beispielsweise zu den Gütekriterien qualitativer Forschung oder zur Triangulation. Konzipiert ist das Seminar als interaktives Format, welches die Teilnehmenden und Fragen zu ihren Qualifikationsarbeiten aufgreift. Vorgesehen ist dazu je ein Beitrag der Teilnehmenden zu einer Seminareinheit. Unabhängig davon können nach Interesse der Teilnehmenden weitere Schwerpunkte gesetzt werden, z.B. auf die Lektüre methodischer Klassiker oder den wissenschaftlichen Schreibprozess.
Bislang ist für eine qualitative Forschung das Potential des internationalen Austausches nicht ausgeschöpft. Der Blick über den Zaunpfahl bietet wertvolle Reflexionsimpulse für die eigene Forschung und soll im Rahmen des internationalen Forschungsseminares ermöglicht werden. Dazu bringen Teilnehmende aus verschiedenen Ländern Fragestellungen und qualitative Daten zur Diskussion ein, z.B. aus Brasilien und der Schweiz. Das Format des internationalen Forschungsseminares via Videokonferenz ist niedrigschwellig und ermöglicht es gerade Wissenschaftler*innen in der Qualifikationsphase das wichtige und vor allem frühe Knüpfen von internationalen Kontakten.
Die Übung umfasst die Anwendung verschiedener qualitativer Auswertungsverfahren. Dies erfolgt anhand der empirischen Daten der Teilnehmenden oder aus aktuellen Forschungsprojekten des Lehrstuhls. Es bietet sich dadurch eine Möglichkeit des Nachvollzugs einzelner Auswertungsschritte und damit verbundener Fachbegriffe sowie Gegenstandskonstruktion. Bitte beachten Sie, dass mehrere Termine im Wintersemester liegen.
Der Workshop ist als zweitägiger Workshop in Präsenz angedacht und richtet sich sowohl an Forscher:innen, die die methodologischen Grundlagen und die Forschungspraxis der Dokumentarischen Methode kennenlernen wollen, als auch an Forscher:innen, die diese weiter erproben und vertiefen wollen. Am ersten Workshoptag wird nach einer grundlegenden Einführung in die Methodologie der Dokumentarischen Methode der Raum für Fragen sowie die Möglichkeit eröffnet, sich in Einzelarbeit oder in Kleingruppen anhand empirischer Daten (Interview- und Gruppendiskussionstranskripte) mit den Interpretations- und Arbeitsschritten der Methode vertraut zu machen bzw. das eigene forschungspraktische Wissen zu vertiefen. Den Schwerpunkt bildet dabei der Schritt von der formulierenden hin zur reflektierenden Interpretation und damit einhergehend der analytische Wechsel vom Was zum Wie. Am zweiten Workshoptag wird die Möglichkeit gegeben, eigenes Forschungsmaterial (Transkripte und/oder bereits vorliegende Interpretationen) einzubringen und gemeinsam zu interpretieren. Die Vorlagen sollen drei Wochen vor dem Workshop eingereicht werden und max. 13 Seiten umfassen. Eine Vorlage enthält eine knappe Darstellung des Forschungsvorhabens sowie Transkriptauszüge und/oder vorhandene Interpretationen. Ferner ist es möglich, das eigene Projektvorhaben vorzustellen und Chancen und Grenzen der Dokumentarischen Methode gemeinsam auszuloten.
Seminarleitung: Anna Lena Winkler
Am Anfang einer Promotion steht eine Idee. Diese Idee gilt es auf Papier zu bringen: das Exposé! Das Exposé ist eine Idee, ein erster Entwurf, ein Konzept und der Bauplan der Dissertation. Das Exposé dient vor allem der eigenen inhaltlichen Klärung des Dissertationsweges und wird stetig be- und überarbeitet. Gerade das ist es, was das Exposé herausfordernd macht. Genau an diesem Punkt setzt das Seminar an. Im Seminar wird zunächst der Aufbau eines Exposés vorgestellt und aufgezeigt, was in ein gutes Exposé gehört. Dazu gehört auch die eigene Fragestellung zu entwickeln und zu konkretisieren. In einem ersten Schritt wird sodann das Schreiben am Exposé erprobt und in Einzelarbeit das eigene Exposé vorbereitet. Anschließend werden im Format peer to peer die erstellten Exposés gegenseitig verschickt und konkrete Rückmeldungen gegeben. In einem nächsten Schritt wird auf Basis der Rückmeldung das eigene Exposé überarbeitet und anschließend im Seminar vorgestellt und gemeinsam mit der Seminarleitung besprochen. Alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen erhalten abschließend eine Rückmeldung zu ihrem Exposé. Der Schreibprozess wird nach Absprache auch individuell betreut.
Seminarleitung: Anna Lena Winkler
Im Zuge der Entwicklung einer Fragestellung aus einem Forschungsinteresse müssen geeignete Erhebungsmethoden überlegt, gewählt und erprobt werden. In dieser Lehrveranstaltung wird das Interview(en) fokussiert. Durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen Interviewformen, Formulierung von Interviewfragen und Überlegungen zu geeigneten Samplingstrategien sowie der Reflexion geführter (Probe)Interviews und der eigenen Rolle als interviewende Person soll ein angemessenes Erhebungsdesign entwickelt werden. In kleiner Gruppe arbeiten wir an der Erhebungsmethodik von Zulassungsarbeiten oder Dissertationen mit einer qualitativen Forschungsausrichtung.