Virtuelle Ausstellung anlässlich des 500. Geburtstages von Giovanni Pierluigi da Palestrina (1525–1594)
War Palestrina in Regensburg? Nein, aber die Proskesche Musikabteilung der Bischöflichen Zentralbibliothek besitzt einen exquisiten Bestand musikalischer Quellen der Spätrenaissance. Darunter zahlreiche Stimm- und Chorbücher mit Werken des „Princeps Musicae“.
Der reiche Notenfundus geht auf die Sammeltätigkeit des Regensburger Geistlichen und Musikforschers Carl Proske (1794–1861) zurück. Sein Ziel: Die Wiedergewinnung altklassischer Vokalpolyphonie als liturgisch „echte Kirchenmusik“ für die gottesdienstliche Liturgie in den Regensburger Kirchen.
Proskes Ideen mündeten in die kirchmusikalische Reformbewegung des Cäcilianismus. Dessen Anhänger verbreiteten die Musik der Spätrenaissance, allen voran die Werke Palestrinas, in Editionen, Aufführungen und publizistischen Beiträgen.
Die Ausstellung zeigt originale Drucke und Handschriften mit Werken Palestrinas aus dem späten 16. und frühen 17. Jahrhundert. Außerdem wird die Rezeption Palestrinas im 19. Jahrhundert durch Carl Proske und die Regensburger Cäcilianer dokumentiert.
Wenig erforscht ist die Palestrina-Rezeption auf der Bühne des 19. Jahrhunderts. Die Exponate widmen sich daher auch drei heute nur wenig oder gar nicht bekannten Werken, in denen der Komponist im Mittelpunkt steht: ein Oratorium von Carl Loewe, eine Oper von Melchior Ernst Sachs und ein Drama von Christian Samuel Schier.
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Institut für Musikwissenschaft der Universität Regensburg. Teilnehmende an dem Hauptseminar „Palestrina: Ein (Nach)Leben zwischen Kirche und Kontrapunkt“ (WS 2024/25) verfassten die Begleittexte zu den einzelnen Themenbereichen. Im Begleitprogramm der Tage Alter Musik 2025 wurde die Ausstellung am 7. und 8. Juni 2025 in den Räumen der Bischöflichen Zentralbibliothek erstmals präsentiert.
Begleitbroschüre zur Ausstellung
Konzeption und Redaktion: Raymond Dittrich und Katelijne Schiltz. Unter Mitarbeit von Angelina Sowa
Autor:innen: Raymond Dittrich, Alexander Feih, Johannes Heigl, Emily Martin, Korbinian Neuert, Katelijne Schiltz
Kontakt: [email protected]