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PISA-Ceco-Fachdidaktisches Professionswissen von Biologielehrkräften

Schulische Bildung verfolgt neben der Vermittlung von Fachwissen und kognitiven Fertigkeiten auch das Entwickeln und Herausbilden positiver schul- und fachbezogener Einstellungen, Werthaltungen und motivationaler Orientierungen. Die Berücksichtigung mehrdimensionaler Bildungsziele stellt eine der zentralen Herausforderungen im schulischen Alltag dar, da sich im Unterricht das Verfolgen unterschiedlicher Lernziele gegenseitig beeinflussen oder zueinander in Konkurrenz stehen kann. Die Umstellung auf kompetenzorientierte Lehrpläne ermöglicht jedoch eine klarere Fokussierung auf mehrdimensionale Bildungsziele und rückt diese stärker in den Fokus der professionellen Wahrnehmung von Lehrkräften. Einen Beitrag für die Untersuchung des Zusammenhangs von professioneller Kompetenz von Lehrkräften und der Durchführung kompetenzorientierten Unterrichts leistet das Projekt PISA-Ceco (Classroom experience, characteristics and outcome: multidimensional educational goals and the views of students and teachers), das unter der Leitung von Prof.in Dr.in Anja Schiepe-Tiska, Prof.in Dr.in Doris Lewalter (Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien) und Prof. Dr. Stefan Krauss (Universität Regensburg) durchgeführt wird.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Krauss wird das Professionswissen von Lehrkräften der 9. und 10. Jahrgangsstufen mit Online-Fragenbögen erhoben. Die Konzeption und Auswertung des biologiedidaktischen Wissens von Biologielehrkräften erfolgt durch die Biologiedidaktik der Universität Regensburg (Christina Ehras (externer Link, öffnet neues Fenster)). In engem Austausch mit den weiteren Fächern Chemie (Didaktik der Chemie/Universität Regensburg), Mathematik (Didaktik der Mathematik/Universität Regensburg) und Physik (Didaktik der Physik/IPN Kiel) sollen auch fächerübergreifende Auswertungen und Vergleiche ermöglicht werden.

Weitere Informationen zu PISA-Ceco, den beteiligten Institutionen und der Gesamtprojektleitung finden sich unter folgenden Links: https://www.zib.education/forschung/aktuelle-zib-projekte/unterrichtsmerkmale-unterrichtserleben-und-unterrichtserfolg-mehrdimensionale-bildungsziele-und-die-sicht-der-beteiligten-pisa-ceco/ (externer Link, öffnet neues Fenster)


Klimawandel im Dialog - Komplexität verstehen, kommunizieren und bewerten

Welche unterrichtliche Bedeutung hat das Thema Klimawandel für Biologielehrkräfte? Wie sehen sie ihre eigene Rolle und Verantwortung, wenn es darum geht, dieses komplexe und politisch brisante Thema im Unterricht aufzugreifen und mit Schülerinnen und Schülern zu diskutieren?
Die öffentliche Debatte über den Klimawandel ist stark von einer Katastrophenrhetorik und einer Durchmischung fachlicher und politischer Argumente geprägt. Ein Verständnis der Komplexität der Thematik sowie ein konstruktiver Umgang mit strittigen Positionen und unsicherer Evidenz bedarf auch eines Verständnisses des Wesens naturwissenschaftlicher Erkenntnisprozesse und der Kommunikation wissenschaftlicher Studien in öffentlichen Medien.

Klimawandel im Dialog ist ein Teilprojekt des Projekts BAYSICS im Rahmen des Bayrischen Netzwerks für Klimaforschung. Es ist in den Bereichen Lehrerprofessionalisierung und Wissenschaftskommunikation angesiedelt und beschäftigt sich mit der Förderung von Kommunikations- und Bewertungskompetenz. Untersucht wird der Umgang mit Problemlagen, die u. a. durch hohe Komplexität und Ungewissheit geprägt sind.
Mit Blick auf den wissenschaftspropädeutischen Biologieunterricht ist von Interesse, wie Lehrkräfte lernen, das Thema Klimawandel angemessen in den Unterricht zu integrieren und unter Einbeziehung digitaler Medien auch die politisch-ethische Dimension des Themas zu berücksichtigen und diskursorientiert mit Schülerinnen und Schülern zu erarbeiten.

Die in diesem Projekt geplanten Lehrerfortbildungen zielen auf ein Verständnis von Wissenschaftskommunikation und auf eine Förderung eines kompetenzorientierten, wissenschaftspropädeutischen Fachunterrichts. Dabei dienen die BAYSICS-App und die hiermit verknüpften regionalen Forschungsprojekte als fachliche Bezugspunkte.


FALKE-e - Fachspezifische Lehrerkompetenz im Erklären

Das Projekt FALKE als Teilprojekt von KOLEG (Kooperative Lehrkräftebildung gestalten) (externer Link, öffnet neues Fenster) geht in die nächste Runde: auch in der zweiten Förderphase der Qualitätsoffensive Lehrerbildung von Bund und Ländern (2019-2023) forschen an der Universität Regensburg Didaktiker*innen sowie Sprechwissenschaftler*innen am mündlichen Erklären von angehenden Lehrkräften.

Aufbauend auf den Ergebnissen zur Qualität von Erklärungen des Projekts FALKE nimmt das Projekt FALKE-e nun die Entwicklung der Kompetenz von Studierenden, gute Erklärungen zu gestalten, in dafür eingerichteten Seminaren in den Blick. In den Seminaren werden Studierende bei der Konzeption von fachlichen Erklärungen angeleitet, die sie anschließend eingebettet in eine kurze Unterrichtseinheit in einer Schulklasse erproben können. Dabei werden sie videografiert und erhalten anschließend multiperspektivisches Feedback: von Schüler*innen durch einen Wissenstest sowie von Kommiliton*innen und Dozierenden. Im Seminar setzen sich die Teilnehmer*innen mit Qualitätskriterien guter Erklärungen und der Reflexion von Erklärungen auseinander.

In dem Projekt wird insbesondere den Fragen nachgegangen, ob die Erklärkompetenz durch das Seminarkonzept gesteigert werden kann und welchen Einfluss die Reflexion eigener unterrichtlicher Erklärungen auf die Erklärkompetenz hat. In der vorhergehenden Studie der Biologiedidaktik von Christina Ehras (externer Link, öffnet neues Fenster) hat sich gezeigt, dass die Erklärung komplexer biologischer Phänomene besondere Herausforderungen an Lehrkräfte und Schüler*innen stellt. Dies soll mit Bezug zum Thema Diversität in FALKE -e vertieft werden.

Mehr Informationen zum Projekt unter: https://www.uni-regensburg.de/koleg/massnahmen/erklaeren-im-unterricht-falke/index.html (externer Link, öffnet neues Fenster)


SelVi@ur

Ziel der Universität Regensburg ist es, digitale Lehre auf qualitativ hohem Niveau in allen Studiengängen zu verankern. Dabei haben die digitalen Semester des letzten Jahres zwei wesentliche Hürden sichtbar gemacht: (1) Ein großer Teil der Studierenden hat Probleme mit dem Zeit- und Selbstmanagement und findet es schwierig, sich selbst zum regelmäßigen Lernen zu motivieren. (2) Die Interaktion in digitalen Lernumgebungen wird von Lehrenden und Studierenden als schwierig erlebt.

Im Rahmen des Lehrprojekts „SelVi@ur - Selbstlernphasen bei Vorlesungen virtuell und interaktiv begleiten“ sollen digitale Module entwickelt werden, bei denen Studierende fachspezifisch und vorlesungsbegleitend Kompetenzen zum selbstregulierten Lernen in digitalen Lernumgebungen erwerben. Gleichzeitig zeigen diese Module Good-Practice-Beispiele auf, wie digital vermittelte Interaktion gelingen kann. Um einen einfachen Transfer der Module auf andere Lehrveranstaltungen inner- und außerhalb der Universität Regensburg zu ermöglichen, werden dabei einfach handhabbare, moodle-basierte Lösungen entwickelt und im Projektverlauf hinsichtlich Akzeptanz und Wirkung evaluiert. Im Anschluss werden die entwickelten Lernszenarien publiziert und die moodle-basierten Module als Open Educational Ressources (OER) zur Verfügung gestellt.


Thoughtfulness in Biology Education

Contemporary developments in biology in synthetic biology, modern genetics, evolutionary biology, neurobiology, plant ecology and environmental science present challenges in personal and social meanings for students. Such meanings are pertinent in diverse and pluralistic societies where growing knowledge of these fields can be seen in terms of salvation or threat.

The idea ‘thoughtfulness’ in biology teaching arose from a collaboration between biology teacher educators and researchers from U.K., Netherlands and Germany after a symposium in summer 2016 on ‘thoughtfulness’ in biology education. 

Participants had come to the symposium through empirical and theoretical studies which raised many questions about curriculum approaches, pedagogy and research.

By ‘thoughtfulness’ in biology teaching and learning we allude to fostering creative and unstructured moments in the learning process in order to leave room for symbolic meaning-making, intuition and spontaneous approaches to the objects of learning.

Collaborators

Prof. Dr. Marie-Christine Knippels (Freudenthal Institute for Science and Mathematics Education, Utrecht University, The Netherlands)

Prof. Dr. Ralph Levinson (University College London, U.K.)

Prof. Dr. Stephen Price (University College London, U.K.)

Prof. Dr. Jorg Zabel (University of Leipzig, Germany)


Kooperation mit dem Nationalpark Bayerischer Wald

Im Bereich Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung besteht seit 2014 eine enge Kooperation mit dem Nationalpark Bayerischer Wald. Neben einem Projekt zur Entwicklung kollegialer Hospitationen in der Bildungsarbeit, untersucht Franziska Kreissl in ihrem Dissertationsprojekt „Wandern als ästhetische Naturerfahrung“ die Bedeutung von Naturerfahrungen für die Umweltbildung.

Von 01/2013 bis 05/2014 war die Regensburger Biologiedidaktik Kooperationspartner der Universität Hamburg (Prof. Dr. Ulrich Gebhard) und der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald in dem von der DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) finanzierten Projekt: „Qualitätsentwicklung in der Bildungsarbeit von Großschutzgebieten - Formative Evaluation bestehender Bildungsangebote sowie Fortbildung von Bildungsakteuren“. Hieraus resultierte der Auftrag, gemeinsam mit Prof. Dr. Gebhard den Bildungsplan des Nationalparks zu überarbeiten. In dem Nationalpark-Plan Umweltbildung ist die wissenschaftliche Begleitung der Bildungsarbeit durch die Universität Regensburg ein verankertes Ziel.

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