Die Hand ist im beruflichen und privaten Alltag gleichermaßen gefordert. Ihre komplizierte Anatomie, die leichte Verletzbarkeit ihrer anatomischen Strukturen, sowie nicht zu Letzt die Schwierigkeiten bei deren Wiederherstellung sind Gründe, die die Spezialisierung der Handchirurgie seit dem Beginn der sechziger Jahre begründeten.
Spezialisierung umfasst jedoch auch die Entwicklung und Beherrschung besonderer Behandlungsmethoden, die in ihren vielfältigen Einzelheiten und abgestuften Indikationen vom Nichtspezialisten nicht mehr übersehen werden können.
Die Chirurgie der Hand setzt sich aus Orthopädie, Unfallchirurgie und plastischer Chirurgie zusammen.
In unserer Klinik liegt ein wesentlicher Schwerpunkt auf der Behandlung von Arthrosen der Hand und auf dem Gebiet der Rheumahandchirurgie. Einen erheblichen Fortschritt der letzten Jahre stellen die Teilarthrodesen (Teilversteifungen) des Handgelenkes dar. Früher war meist eine Schmerzlinderung nur durch die vollständige Versteifung des Handgelenkes zu erzielen. Heute kann dabei ein Teil der Handgelenksbeweglichkeit erhalten werden. Als ein weiterer großer Fortschritt in der Handchirurgie, ist der endoprothetische Gelenkersatz am Daumensattelgelenkes zu nennen.
An der Hand führt die Arthrose am häufigsten zu Veränderungen der Fingerendgelenke, des Daumensattelgelenks und der Fingermittelgelenke.
Die neueste Generation der Prothese (Gelenkersatz, Kunstgelenk) des Daumensattelgelenkes ermöglicht die operative Behandlung der Daumensattelgelenksarthrose (Rhizarthrose) ohne Entfernung des Knochens (großes Vieleckbein, Os Trapezium).
Eine operative Behandlung ist meist dann angezeigt, wenn die Schmerzen nicht mehr erträglich sind und/oder die Patienten im Alltag deutlich eingeschränkt sind.
Bei sehr ausgeprägten röntgenologischen Veränderungen ist manchmal die Implantation einer Prothese nicht mehr möglich, sodass dann auf die Resektions- und Supspensionsarthroplastik zurückgegriffen werden muss.
Die Operationen an der Hand werden meist in einer sogenannten Leitungsanästhesie durchgeführt, d.h. dass nur der Arm betäubt wird. Durch einen Operationsschnitt an der Streckseite des Daumensattelgelenkes kann unter Schonung der Sehnen das zerstörte Gelenk eröffnet und entfernt werden. Dann werden die zwei Teile der kleinen Prothese im Knochen verankert. Knochenzement ist dafür nicht erforderlich.
Am Ende der Operation wird eine Daumensattelgelenkorthese angelegt. Die krankengymnastische Übungsbehandlung zur Mobilisierung der Langfinger und des Daumenendgelenkes beginnt am ersten Tag nach der Operation.
Nach einer Woche wird die Orthese abgenommen und die freifunktionelle Beübung und krankengymnastische Behandlung des gesamten Daumens kann durchgeführt werden.
Entlastung für 6 Wochen ist vorgesehen. Eine normale Belastbarkeit des Fingers ist meist nach 8 Wochen gegeben.