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Fraktionale unbeobachtete Komponenten- und Faktormodelle für die makroökonomische Analyse und Prognose (DFG 2017-2020)

Die Analyse von Trends und Zyklen, die durch unbeobachtete Komponenten (UC) gemessen werden, ist entscheidend für das Verständnis von Konjunktur und Arbeitsmarktentwicklungen und ihren strukturellen Eigenschaften. In diesem Projekt wurden u.a. neue Verfahren entwickelt, welche eine bessere Schätzung der nicht beobachtbaren Trend- und Zyklusreihen ermöglichen. Hierbei spielen Modelle für fraktional integrierte Zeitreihen eine zentrale Rolle.

Projekttitel

Fraktionale unbeobachtete Komponenten- und Faktormodelle für die makroökonomische Analyse und Prognose

Finanziert durch

Deutsche Forschungsgemeinschaft (externer Link, öffnet neues Fenster)

Projektvolumen

187.000 Euro

Projektmitarbeitende

Projektbeschreibung

Die Analyse von Trends und Zyklen, die durch unbeobachtete Komponenten (UC) gemessen werden, ist entscheidend für das Verständnis von Konjunktur und Arbeitsmarktentwicklungen und ihren strukturellen Eigenschaften. Zudem spielen latente Variablen eine wichtige Rolle bei der Erstellung ökonomischer Prognosen, die viele Quellen verfügbarer Information nutzen. Dabei sind hochdimensionale Faktormodelle wegen ihrer prognostischen Qualität die erste Wahl von Praktikern und Forschern. Zugleich haben fraktionale Modelle erheblichen Erfolg, da sie eine flexible Modellierung des langfristigen Verhaltens von ökonomischen Zeitreihen ermöglichen. Diese Methoden sind theoretisch gut untersucht und erweisen sich als relevant für verschiedenste Modellierungen in der Makroökonomie und Finanzwirtschaft. Wir kombinieren beide Ansätze und erforschen nichtstationäre makroökonometrische Modelle mit latenten Variablen in einem fraktional integrierten Rahmen. Wir zeigen, dass die erhöhte Flexibilität des langfristigen Verhaltens eine wichtige Rolle für die Ergebnisse dieser Modelle spielt. Im Falle von UC Modellen hängt die Identifikation von Trends und Zyklen stark von der dynamischen Spezifikation von letzteren ab. In hochdimensionalen Faktormodellen erlaubt die Flexibilität eine sparsame und automatische Behandlung vieler eng verbundener, aber heterogener makroökonomischer Variablen. In den ersten beiden Teilen des Projekts untersuchen wir, wie univariate und multivariate fraktionale UC Modelle angemessen formuliert werden, behandeln Methoden zu ihrer Schätzung und zeigen Ergebnisse für univariate Variablen wie das reale BIP sowie für die Zyklizität von multivariaten Arbeitsmarkt-Stromgrößen. Der dritte Teil beschäftigt sich mit möglichen Varianten hochdimensionaler Prognosemodelle mit fraktionaler Integration. Wir untersuchen die relative Prognosegüte in einer pseudo out-of-sample Studie. Angesichts der starken Nutzung von Faktormodellen für angewandte Prognosen können selbst moderate Steigerungen der Prognosefähigkeit erhebliches Interesse generieren und Ergebnisse in der Praxis verbessern.


Multivariate fraktionale unbeobachtete Komponenten- und Faktormodelle für die makroökonomische Analyse und Prognose (DFG 2021-2025)

Während die Vermögens- und Einkommensungleichheit in vielen Ländern in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat, gerieten die europäischen Wohlfahrtsstaaten angesichts wirtschaftlicher Schwierigkeiten und zunehmender Globalisierung unter Druck. EQUITAX identifiziert die effektivsten Steuer- und Transferinstrumente zur Reduktion ökonomischer Ungleichheit. Hierfür analysiert EQUITAX Besteuerung und Ungleichheit mit neuesten Methoden und Daten aus einer deutsch-französischen Perspektive umfassend und kombiniert dabei makroökonomische, theoretische und angewandte mikroökonometrische Ansätze.

Projekttitel

Multivariate fraktionale unbeobachtete Komponenten- und Faktormodelle für die makroökonomische Analyse und Prognose

Finanziert durch

Deutsche Forschungsgemeinschaft (externer Link, öffnet neues Fenster) 

Projektvolumen

224.250 Euro

Projektmitarbeitende

Projektbeschreibung

Modelle mit unbeobachtbaren Komponenten (UC-Modelle) spielen eine zentrale Rolle in der angewandten makroökonomischen Forschung. Sie werden verwendet, um Zeitreihen in Langfristtrends und (Konjunktur-) Zyklen zu zerlegen, um Gleichgewichtsbeziehungen zwischen ökonomischen Aggregaten zu analysieren und um gemeinsame Faktoren aus hochdimensionalen Daten zu extrahieren. Modelle mit fraktionaler Integration können die Langfristdynamik makroökonomischer Variablen gut erfassen, da sie einen flexiblen Umgang mit der Persistenz von Langfristschocks erlauben. Während des ersten Förderzeitraums zeigten wir, dass die Kombination von fraktionaler Integration und UC-Modellen sowohl aus einer methodischen als auch aus einer angewandten Perspektive fruchtbar ist. Hierbei entwickelten und analysierten wir eine univariate fraktionale Trend-Zyklus-Zerlegung, ein multivariates UC-Modell mit einem gemeinsamen fraktionalen Trend und fraktionale Faktormodelle. Im Fortsetzungsantrag nutzen wir diese Ergebnisse und erweitern die Klasse der multivariaten UC-Modelle, so dass diese auch fraktional integrierte Prozesse mit unterschiedlichen Integrationsordnungen enthalten können. Von derartigen multivariaten fraktionalen UC-Modellen erwarten wir entscheidende Verbesserungen, etwa für die Analyse von Langfristbeziehungen zwischen ökonomischen Reihen, für die Präzision der Konjunkturzyklusschätzung, und für die Spezifikation von Faktormodellen. Unser Vorgehen besteht aus zwei Teilen. In Teil A des Fortsetzungsantrags erstellen wir multivariate UC-Modelle, welche mehrere gemeinsame fraktionale Trends mit unterschiedlichen Integrationsordnungen aufweisen können und zur Modellierung der Zykluskomponenten VAR-Modelle verwenden. In Teil B des Fortsetzungsantrags befassen wir uns mit der Entwicklung von Modellselektionsmethoden für die Spezifikation fraktionaler Trends in Faktormodellen, wobei wir wieder unterschiedliche Integrationsordnungen sowohl für Faktoren als auch für die beobachtbaren Daten zulassen. Für jedes Modell diskutieren wir Identifikation, erarbeiten einen hinsichtlich Rechenzeit anwendbaren Schätzer für die unbeobachtbaren Komponenten und analysieren die asymptotischen Eigenschaften der vorgeschlagenen Methoden. Wir erwarten durch diese Modelle in empirischen Anwendungen neue Erkenntnisse über Konjunkturzyklen, makroökonomische Gleichgewichtsbeziehungen sowie über die Zahl der fraktionalen Kointegrationsbeziehungen in hochdimensionalen Datensätzen.

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