Die 60. Wettbewerbsrunde Jugend forscht Junior ging am 10. Und 11. April an der Universität Regensburg zu Ende: die Erstplatzierten der bayerischen Regionalwettbewerbe trafen sich, um auch im Jubiläumsjahr die Landessieger in Bayern zu ermitteln.
90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer traten mit 56 Projekten in den sieben Kategorien Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik gegeneinander an. Erstmals hatten sich in diesem Jahr mehr Mädchen als Jungen für den Wettbewerb qualifiziert. „Das ist eine großartige Entwicklung!", freute sich Dr. Stephan Giglberger, MINT-Beauftragter der Universität Regensburg und Organisator des Wettbewerbs.
Eine hochkarätig besetzte Jury wählte nach vielen Gesprächen und Präsentationen die Besten der Besten aus. In der Kategorie „Biologie“ ging der Preis schlussendlich an Clara Proksch (12) vom Maximiliansgymnasium München mit dem Projekt „SaSa – Sauberere Sand“. Die zwölfjährige Proksch hat in einer Versuchsreihe herausgefunden, welche Faktoren Einfluss auf die Sandqualität auf Spielplätzen haben.
In der Kategorie „Chemie“ haben Hanna Panhans (13) und Elena Leyerer (13) vom Gymnasium Ernestinum, Coburg, mit der Frage „Warum ist unser Gemüse bunt?“, die Juror*innen überzeugt. Sie konnten zeigen, was den verschiedenen Gemüsen ihre individuelle Farbe verleiht und dass sich dies Farbstoffzusammensatzung auch bei Trocknung nicht ändert.
Im Bereich „Mathematik/Informatik“ ging der erste Preis an das Projekt „Mikroprozessorentwurf mit Softwareunterstützung“ von Malte Rauschenbach (14) vom Franz-Marc-Gymnasium, Markt Schwaben. Sein Projekt hat das Ziel Werkzeuge zur Unterstützung des Entwurfs von Mikroprozessoren zu entwickeln, wobei es zum einen darum geht, den entworfenen Prozessor in Software zu simulieren, zu testen und demonstrieren zu können und zum anderen auch um Unterstützung bei der Programmierung.
Im Bereich „Physik“ konnten Sophia Sitte (13) und Lilith Uphoff (14) vom Ignaz-Günther-Gymnasium. Rosenheim, die Jury im Projekt „Airmuscle 2.0“ mit der Frage überzeugen `wie viel ein Luftballon tragen kann`. Da der Airmuscle in ihrem Experiment den gleichen Kontraktionsmechanismus wie ein echter Muskel unterliegt, könnte er künftig in Gebieten wie der Prothetik, der Medizintechnik oder Luftfahrttechnik Anwendung finden.
In den „Geo- und Raumwissenschaften“ überzeugte der „Gartenpass – Schlüssel zum klimafreundlichen Garten und guter Bodenqualität“ als Äquivalent zum Energiepass eines Hauses von Luke Schröder (14), vom Schyren-Gymnasium, Pfaffenhofen, die Jury. Anton Krumbholz (13) vom Hanns-Seidel-Gymnasium, Hösbach, konnte in der Kategorie „Arbeitswelt“ den ersten Platz mit seinem Projekt „AI MediCheck – Tablettenerkennung mit KI“ erlangen. Sein Prototyp zur Erkennung von Medikamenten ist ein einfach zu bedienendes Gerät zur Unterstützung von Patienten und Angehörigen bei der täglichen Medikamentenzusammenstellung. Das KI-gesteuerte Gerät ist barrierearm und kann sowohl zuhause als auch in Apotheken, Praxen oder Krankenhäusern eingesetzt werden.
Abschließend belegte Thomas Hille (13) vom Ruperti-Gymnasium, Mühldorf am Inn, den ersten Platz in der Kategorie „Technik“ mit seiner „433 MHz Heimsprechanlage“ belegen.
Neben den jeweils ersten drei Plätzen in allen Kategorien wurden auch dieses Jahr wieder eine Vielzahl von Sonderpreisen, beispielsweise für das beste interdisziplinäre Projekt, für die beste Umwelttechnik, Ressourceneffizienz oder für Kreativität in der Physik vergeben.
„Es ist beeindruckend zu sehen, mit welcher Leidenschaft und Neugier Sie an Ihren Projekten arbeiten und wie Sie innovative Lösungen für die Herausforderungen von morgen entwickeln. Als Universität fördern wir stets den Austausch von Ideen und die Begeisterung für Forschung und Wissenschaft. Wir sind stolz darauf, diesen Wettbewerb zu unterstützen und so einen Beitrag zur Förderung junger Talente zu leisten“, freute sich auch Prof. Dr. Nikolaus Korber, Vizepräsident für Studium, Lehre und Weiterbildung der Universität Regensburg.
Michael Stefan, Wettbewerbsleitung des Landeswettbewerbs Jugend forscht junior in Bayern zeigte sich vom Engagement der Teilnehmer*innen begeistert: „Es ist mir eine besondere Freude, Euch alle hier zu sehen, denn heute stehen nicht nur die Projekte im Mittelpunkt, sondern vor allem Ihr – die kreativen Köpfe, die mit Neugier, Mut und Innovationsgeist neue Wege erforschen. Ihr alle habt Euch mit Leidenschaft und Hingabe in Eure Themen vertieft, spannende Fragestellungen formuliert und Lösungen entwickelt, die weit über den schulischen Rahmen hinausgehen. Euer Engagement und Erfindergeist zeigen, wie viel Potenzial in der Jugend steckt.“
Die Siegerehrung im Hörsaal H36 der Fakultät Physik wurde selbst zum Erlebnis: für den musikalischen Rahmen sorgte dieses Jahr das Bläserquintett HighFive. In seinem Festvortrag „K i `Großes K, kleines i`“ gab Prof. Dr. Johannes Schildgen, OTH Regensburg, einen Überblick über die Funktionsweise und die jüngste Weiterentwicklung der Künstlichen Intelligenz.
Die Universität Regensburg ist seit 2020 Pateninstitution und veranstaltet jährlich den Regionalwettbewerb Jugend forscht und den Landeswettbewerb in der Juniorsparte. Dabei werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von den Fakultäten natürlich auch in den Pausen begleitet, in denen sich die Jury zur Beratung zurückzieht. Dieses Jahr konnten die Teilnehmer*innen und ihre Begleitungen beispielsweise an einer Werksbesichtigung bei der Firma Krones, an einer Stadtführung durch das Weltkulturerbe Regensburg oder an einer Besichtigung des Archaeenzentrums teilnehmen. Zudem konnte man lernen einen Calliope zu programmieren oder einen eigenständig krabbelnden Insect Bot konstruieren.
Kontakt aufnehmen
Pateninstitution Universität Regensburg
Dr. Stephan Giglberger
E-Mail: [email protected]
Tel.: 0152 29 22 15 11
Wettbewerbsleitung Jugend forscht
Michael Stefan
Email: [email protected]
Tel.: 01516 264 76 18