An der Universität Regensburg, wo er dem Institut für Slavistik angehört und das Bohemicum – Center for Czech Studies leitet, ist Marek Nekula seit 1998 tätig. Durch die Würdigung reiht er sich bei den anderen Ehrendoktoren der Karlsuniversität wie Robert John Weston Evans, Jacques Le Goff, Detlef Brandes, Thomas Hylland Eriksen oder Geoffrey Leech ein.
Die Laudatio der feierlichen Ehrenpromotion, die in den Repräsentationsräumen des altwürdigen Carolinum stattgefunden hatte, bezieht sich auf seinen „außerordentlichen wissenschaftlichen Beitrag zur Erforschung der tschechischen Sprache, Literatur und Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts“. Hervorgehoben werden darin seine Arbeiten zur Mehrsprachigkeit (neben der im Zeitalter von Friedrich/Bedřich Smetana auch der literarischen von Jan Neruda, Franz Kafka oder Jakub Deml) – sowie zum nationalen und transnationalen Gedenken. Das nationale Gedenken im langen 19. Jahrhundert trug durch performative und architektonische Inszenierungen im öffentlichen Raum wesentlich zur Bewusstwerdung und Artikulation der Emanzipationsagenda der tschechischen Nation bei. In diesem Zusammenhang wird auf seine kritische Auseinandersetzung mit der transmedialen Wechselwirkung zwischen den nationalen Pantheons in Architektur und Kunst und der nationalen Literaturgeschichtsschreibung verwiesen. Diese bildete das nationale Masternarrativ heraus und prägte den literarischen sowie den nationalen Personen- und Wertekanon, verankerte ihn institutionell und trug im Bildungsbereich durch Lesebücher und illustrierte Literaturgeschichten zur nationalen Disziplinierung bei.
Gewürdigt wurde in der Laudatio auch Nekulas „außerordentlicher Beitrag zur Entwicklung der langfristigen Zusammenarbeit zwischen der Universität Regensburg und der Karlsuniversität“. Besonders hervorgehoben wurden sein Beitrag zur Zusammenarbeit der beiden Universitäten in gemeinsamen Forschungsprojekten sowie sein Einsatz bei der Gründung und Etablierung des Bachelorstudiengangs Deutsch-Tschechische Studien, die die Universität Regensburg und die Karlsuniversität zu Prag seit 2007 gemeinsam realisieren und die „auch durch die Zahl der Studierenden und Absolvent:innen […] zu den erfolgreichsten Studiengängen dieser Art“ gehören. Die Deutsch-Tschechischen Studien sieht Nekula in dem Interview mit der Zeitschrift „Forum“ der Karlsuniversität, das anlässlich der feierlichen Verleihung der Ehrendoktorwürde erschienen ist, im Kontext weiterer binationaler und internationaler Studiengänge, „durch die man in Regensburg eine wirklich internationale Atmosphäre bieten kann.“ In Bezug auf die Universität Regensburg ordnete er in dem erwähnten Interview seine germanobohemistische, mitteleuropäisch kontextualisierte Forschung in den fakultären und interfakultären Schwerpunkten Mehrsprachigkeit und Regionalität und Area Studies ein.
Weiterführende Links
Interview mit Marek Nekula in der Zeitschrift FORUM, 2021.
www.ukforum.cz/rubriky/alumni/8084-rezensky-bohemista-cesko-nemecke-vztahy-jsou-vynikajici (externer Link, öffnet neues Fenster)
Forschungsverbund „Grenze/n in nationalen und transnationalen Erinnerungskulturen“.
www.uni-regensburg.de/bohemicum/forschung/forschungsverbund-grenzen-n-in-erinnerungskulturen/index.html (externer Link, öffnet neues Fenster)
Binationaler Bachelorstudiengang „Deutsch-Tschechische Studien“.
www.uni-regensburg.de/bohemicum/dts/index.html (externer Link, öffnet neues Fenster)
Bohemicum – Center for Czech Studies.
www.uni-regensburg.de/bohemicum/startseite/index.html (externer Link, öffnet neues Fenster)

Kontakt aufnehmen
Universität Regensburg
Dekan der Fakultät für Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften
Prof. Dr. Marek Nekula
E-Mail: [email protected]
Tel.: +49 (0) 941943-3526 oder -3525 (Sekretariat)