Ungleichheit und Umverteilung
Ungleichheit und ihre Folgen definieren die ökonomische Landschaft spätestens seit der Finanzkrise im Jahr 2008. In unserer Forschung widmen wir uns der Frage, wie welche Konsequenzen steigende Ungleichheit für den Staat hat. Dabei fragen wir uns insbesondere, wie das staatliche Steuer- und Transfersystem ausgestaltet sein soll, so dass es optimal auf eine ungleiche Gesellschaft abgestimmt ist.
Ein zweites Standbein unserer Forschung im Bereich Ungleichheit befasst sich mit dem CO2-Fußabdruck von Haushalten. Dabei fragen wir uns insbesondere, wie Ungleich CO2-Emissionen über Länder und über Haushalte hinweg verteilt sind und was die Konsequenzen für umweltpolitische Maßnahmen sind.
Fragestellungen:
- Wie stark sollte der der Staat durch sein Steuersystem umverteilen?
- Ist Umverteilung im Rentensystem sinnvoll und wie sollte ein umverteilendes Rentensystem ausgestaltet sein?
- Wie ist Ungleichheit in der Lebenserwartung unterschiedlicher Einkommensschichten zu bewerten?
- Wie ungleich sind CO2-Emissionen über unterschiedlichen Länder und zwischen verschiedenen Haushalten verteilt? Was sind die Ungleichheitswirkungen eines CO2-Preises?
Expert:innen in unserem Team:
Externe Kooperationspartner:innen:
- Prof. Dirk Krueger (University of Pennsylvania)
- Dr. Julia Le Blanc (JRC der Europäischen Kommission)
- Dr. Luca Onorante (JRC der Europäischen Kommission)
Familienökonomik
Die Familienökonomik versucht, ökonomische Entscheidungsprozesse innerhalb der Familie nachzuvollziehen und zu modellieren. Solche Entscheidungsprozesse betreffen beispielsweise das Arbeitsangebot zweier Familienmitglieder, die Entscheidung für oder gegen Kinder oder die Ersparnisbildung. In unserer Forschung verwenden wir aktuelle Haushaltsdaten, um ein genaueres Bild von diesen Entscheidungsprozessen zu zeichnen. Dabei berücksichtigen wir insbesondere die Präferenzen und Ambitionen mehrerer Haushaltsmitglieder, die potenziell miteinander in Konflikt stehen. Die so entwickelten neuen Entscheidungsmodelle liefern zentrale Erkenntnisse für die Ausgestaltung familienpolitischer Maßnahmen.
Fragestellungen:
- Welche Rolle spielen Verhandlungen zwischen Partner über das Kinderkriegen?
- Welche Rolle spielt dabei die motherhood penalty?
- Wie können Geburten effektiv durch den Staat gefördert werden?
- Welchen Einfluss hat das Scheidungsrecht auf Familienentscheidungen?
Expert:innen in unserem Team:
Externe Kooperationspartner:innen:
Sparverhalten und Vermögensungleichheit
Vermögen ist wesentlich ungleicher verteilt als beispielsweise Einkommen oder Konsum. Ziel unserer Forschung ist es zu verstehen, wie das individuelle Spar- und Investitionsverhalten die Vermögensbildung des Haushalts beeinflusst. Dabei spielen beispielsweise staatliche Anreize zur Vermögensbildung eine zentrale Rolle. Aber auch die Funktionsweise von Häusermärkten ist ein zentrale Determinante der Vermögensungleichheit.
Fragestellungen:
- Wie beeinflussen Häuser- und Mietmärkte die Vermögensungleichheit?
- Wie beeinflussen Rezessionen das Vermögen und die Investitionsentscheidung von Haushalten? Und welche Rückkopplungen gibt es auf den Arbeitsmarkt?
- Welchen Einfluss haben staatliche Sparanreize (bspw. durch das 401(k)-Programm in den USA) auf die individuelle Vermögensbildung aber auch das Finanzwissen?
- Können rationale Entscheidungsmodell das Sparverhalten von Haushalten erklären? Und wenn nicht, welche kognitiven Friktionen spielen eine besondere Rolle?
- Welche Rolle spielen Erbschaften bei der Vermögensbildung?
Expert:innen in unserem Team:
Externe Kooperationspartner:innen:
Preiserwartungen
Für Haushaltsentscheidungen spielen die Erwartungen über künftige Preise eine zentrale Rolle. Dabei sind Erwartungen zur Inflation in gleichem Maße relevant wie Erwartungen über die Preise von Geldanlagen. In unserer Forschung untersuchen wir die Determinanten von Preiserwartungen auf der Ebene des Individuums und stellen Unterschiede in der Erwartungsbildung über verschiedene Haushaltstypen heraus.
Fragestellungen:
- Welche Erwartungen bilden Haushalte über Hauspreise in einem Hauspreisboom?
- Haben Mieter und Hausbesitzer unterschiedliche Erwartungen und wenn ja, warum?
- Wie schätzen Haushalte in unterschiedlichen Ländern künftige Inflationsraten ein?
- Unterscheidet sich diese Einschätzung zwischen Individuen unterschiedlichen Geschlechts? Und wenn ja, warum?
- Welche Rolle spielt die Aufgabenverteilung innerhalb des Haushalts bei der Erwartungsbildung?
Expert:innen in unserem Team:
Externe Kooperationspartner:innen:
- Prof. Monika Piazzesi (Stanford University)
- Prof. Martin Schneider (Stanford University)
- Prof. Michael Weber (University of Chicago)
- Dr. Julia Le Blanc (JRC der Europäische Kommission)
