Direkt zum Inhalt


Aktuelles: Thementag Theorie-Praxis zur Lehrkräftebildung an der UR

Fortbildungstag zu Krisen und Konflikten in Schule und Gesellschaft

14. März 2025, von Kommunikation & Marketing

  • Nachhaltigkeit
  • Präsidium

Am 13. März 2025 fand im Vielberth-Gebäude der 9. interdisziplinäre Thementag Theorie-Praxis statt, der vom Regensburger Universitätszentrum für Lehrerbildung (RUL) und den Partnerschulen der Universität Regensburg (PUR) ausgerichtet wurde. Die Veranstaltung mit dem Titel „Krisen und Konflikte in Schule und Gesellschaft – Prävention und Intervention“ bestand aus zwei Plenarvorträgen sowie über 20 themenspezifischen und fächerübergreifenden Workshops, an denen über 200 Personen teilnahmen, vor allem Lehrkräfte aus ganz Bayern, aber auch Schulleitungen und Mitglieder der Schulaufsicht sowie Studierende und Mitarbeitende der Universität Regensburg. Das Programm umfasste sowohl Angebote zur Bewältigung von Krisen und Konflikten im Klassenzimmer und in der Schule als auch Workshops zur Thematisierung von Krisen und Konflikten im Unterricht. Ein zusätzlicher Schwerpunkt lag auf der Bildung für nachhaltige Entwicklung, in deren Rahmen es möglich ist, gesellschaftliche Krisen im schulischen Unterricht zu adressieren.

Eröffnet wurde der Thementag durch den Präsidenten der Universität Regensburg Prof. Dr. Udo Hebel. Er betonte: „Mit ihrem umfassenden Angebot in der Lehramtsausbildung übernimmt die Universität Regensburg gesellschaftliche Verantwortung in einem zentralen Bereich. Die UR bietet ein qualitativ hochwertiges, zukunftsweisendes, forschungsorientiertes und zugleich praxisnahes Lehramtsstudium an.“

Foto: UR/Julia Dragan
Foto: UR/Julia Dragan
Prof. Dr. Mandy Singer-Brodowski bei ihrem Vortrag auf dem RUL-Thementag. 

Im Anschluss stand der Vortrag von Prof. Dr. Mandy Singer-Brodowski (Lehrstuhl Bildung für nachhaltige Entwicklung an der UR) zum Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) als Ansatz zur pädagogischen Bearbeitung gesellschaftlicher Vielfachkrisen“ auf dem Programm. Ausgehend von einem differenzierten Verständnis von BNE als instrumentelle Bildung für Nachhaltigkeit einerseits und als emanzipatorische Bildung als nachhaltige Entwicklung andererseits, zeigte sie auf, wie man als Lehrkraft mit Kontroversen und Emotionen umgehen kann, die in Bezug auf Nachhaltigkeitsfragen bei Kindern und Jugendlichen auftreten. Mit ihrem Vortrag wollte Prof. Singer-Brodowski den Zuhörerinnen und Zuhörern Mut und Lust für ein fächerunabhängiges Ausprobieren von BNE machen.

Foto: RUL/Samuel Funk
Arbeiten in der Wokrshopphase 1. 

In der darauffolgenden ersten Workshopphase wurde für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Thementags die große Bandbreite der Lehrkräftebildung an der Universität Regensburg erfahrbar. Die vielfältigen praxisbezogenen Workshops, die teilweise auch von Lehrkräften der Partnerschulen angeboten wurden, adressierten so unterschiedliche Themen wie „Gewaltfreie Kommunikation in der Schule“, die „Präventive Begegnung von herausfordernden Verhaltensweisen im Unterricht“, „Kooperative Spiele zur Verbesserung des Klassenklimas“ oder den „Umgang mit kontroversen Themen im Englischunterricht anhand des israelisch-palästinensischen Konflikts“. 

Nach einer gemeinsam verbrachten Mittagspause, die dem Austausch der Tagungsgäste untereinander diente, begann das Nachmittagsprogramm mit dem zweiten Plenarvortrag. Dafür konnte Prof. Dr. Ursula Münch (Direktorin der Akademie für Politische Bildung, Tutzing) gewonnen werden, die zum Thema „Demokratie unter Druck. Herausforderung und Schutz des demokratischen Verfassungsstaates in Zeiten von Krisen, digitaler Zuspitzung und Manipulation“ referierte. In ihrem Vortrag stellte sie heraus, wie Krisen und demokratiegefährdende Ohnmachtsgefühle die Entwicklung von extremistischen und demokratiefeindlichen Einstellungen befördern und welche Bedeutung der Kommunikation in digitalen Netzwerken für die öffentliche Meinungsbildung zukommt.

Um zu verhindern, dass daraus eine Krise der Demokratie erwächst, können neben politisch Verantwortlichen auch alle Bürgerinnen und Bürger und insbesondere Lehrkräfte aktiv werden. Dabei, so Prof. Münch, spielen v.a. Prävention bzw. Immunisierung gegen Desinformation und die Beförderung von Mediensachverstand in einer digitalen Welt eine bedeutende Rolle.

Foto: RUL/Samuel Funk
Prof. Dr. Ursula Münch auf dem RUL-Thementag.

Nach dem Vortrag, der sehr interessiert aufgenommen wurde, ging es in die zweite Workshopphase, in der es erneut Angebote aus einem breiten Themenspektrum gab. Workshops mit Titeln wie „Grenzen ziehen, Verantwortung abgeben: Professioneller Umgang mit strafrechtlichen Vorfällen an Schulen“ oder „Schulische Sicherheitskonzepte auf aktuelle Krisen anpassen“ konnten ebenso gewählt werden wie „Kontroversen in der Gesellschaft – Neutralität im Unterricht?“ oder „Emotionen in der Klimakrise – Handlungsstrategien für Lehrkräfte“. 

Foto: RUL/Samuel Funk
Arbeiten im Workshop 2. 
Foto: RUL/Samuel Funk
Prof. Liedtke dankt den Workshopleiter*innen.

Zum Abschluss des Thementags kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch einmal im Plenum zusammen und reflektierten die Erkenntnisse aus den Workshops und den Keynotes, indem sie sich mit der Frage befassten, was Ihnen nach dem Besuch des Thementags zukünftig bei der Vermeidung, Moderation und Bewältigung von Krisen bzw. Konflikten in der Schule besonders helfen kann. RUL-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Rainer Liedtke, der federführend für den Thementag verantwortlich war, fasste die Ergebnisse zusammen und dankte in seinen Schlussworten den Keynote-Referentinnen und den zahlreichen Workshop-Leitungen aus der Universität Regensburg sowie der Schulpraxis für ihre Beiträge zum Gelingen der Veranstaltung. Außerdem bedankte er sich bei allen Anwesenden für ihre engagierte Mitarbeit in den Workshops. 

Erneut konnte beim Thementag, der seit 2013 zum neunten Mal stattfand, eine Plattform für den gegenseitigen fachlichen Austausch für alle an der Lehrkräftebildung beteiligten Akteurinnen und Akteure geschaffen werden. Einmal mehr wurde so die erfolgreiche Zusammenarbeit des Regensburger Universitätszentrums für Lehrerbildung (RUL) mit den Partnerschulen der Universität Regensburg (PUR) im Schulnetzwerk dialogUS deutlich sichtbar. Der nächste Thementag Theorie-Praxis ist für 2027 vorgesehen und wird wieder ein aktuelles Thema der Lehrkräftebildung aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten und diskutieren.

Link zur Tagungswebsite: www.ur.de/rul/tt2025  (externer Link, öffnet neues Fenster)

Kontakt aufnehmen

Prof. Dr. Rainer Liedtke

Mitglied im RUL-Vorstand, federführend für den Thementag Theorie-Praxis
E-Mail: [email protected]

Johannes Hütten

RUL-Koordinierungsstelle
E-Mail: [email protected]
Telefon: 0941 943-3841

Verwandte Nachrichten

nach oben